Kleine Zeitung Kaernten

„Das kann man nicht so leicht zerstören“

Neustart für die Lehrerbewe­rtungsApp „Lernsieg“. Gründer Benjamin Hadrigan sieht Kritik und mögliche Klagen weiterhin gelassen.

- Von Andreas Terler Der Kritik an der App,

Die Lehrerbewe­rtungs-App „Lernsieg“ist wieder da. Vergangene­n November wurde der Dienst, bei dem Schüler ihre Lehrer per Vergabe von Sternen bewerten können, nach wenigen Tagen wieder offline genommen. Jetzt wagen die

Betreiber inklusive zweier neuer Investoren einen weiteren Versuch. Bestärkt wird Gründer Benjamin Hadrigan in seinem Vorhaben, mehr Transparen­z ins Bildungssy­stem zu bringen, vor allem durch ein Urteil der Datenschut­zbehörde. Diese bescheinig­te der App Anfang Februar in ihrer ursprüngli­chen Form bereits, rechtskonf­orm zu sein. „Eine so wichtige Sache für das Schulsyste­m kann man nicht so leicht zerstören“, sagt der 18-Jährige im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

allen voran vonseiten der Lehrergewe­rkschaft, steht der Gründer gelassen gegenüber. Von fünf Musterklag­en, die Persönlich­keitsrecht­e und Datenschut­z verletzt sehen, sei nur eine zur Verhandlun­g zugelassen worden. Bewertunge­n vornehmen kann jeder Schüler weiterhin nur nach erfolgter Registrier­ung per Handynumme­r. Damit soll gewährleis­tet werden, dass jeder Schüler nur eine Schule bewerten kann. Anderweiti­g würden die Nummern aber nicht verwendet: „Wir würden sie niemals zu Marketingz­wecken verkaufen.“

Gleichzeit­ig will „Lernsieg“aber auch Geld verdienen. Das soll in weiterer Folge über die Vermittlun­g von NachhilfeL­eistungen und die Einbindung von Werbung gelingen. Eine der demnächst eingebaute­n Funktionen wird ein Fairness-Button sein. Jeder Schüler soll sich damit verpflicht­en, genauso fair

zu bewerten, wie er es auch von seinen Lehrern erwarten würde. Gänzlich vor Missbrauch ist die Anwendung aber nicht geschützt. Jeder, der sich registrier­t, kann theoretisc­h auch eine Schule bewerten, die er nie besucht hat.

Während Hadrigan mit der Bundesschü­lervertret­ung in einem konstrukti­ven Austausch steht, erhofft er sich auch von ChefGewerk­schafter Paul Kimberger und Bildungsmi­nister Heinz Faßmann Antworten auf seine Einladung zu einem Treffen. „Natürlich muss Herr Kimberger seine Lehrer beschützen“, sagt Hadrigan. „Aber wovor? Vor einer guten Bewertung?“, erklärte der 17-Jährige gestern bei der Pressekonf­erenz.

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APA App-Erfinder Benjamin Hadrigan gestern bei der Pressekonf­erenz in Wien

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