Zittern vor „Bianca“
Sturm bedroht die Kombination in Hinterstoder.
sind, weil er niemand mit trainieren ließ. Stimmt das?
Das ist ein Blödsinn! Ja, ich habe gesagt, dass ihm das Team egal ist. Aber das ist normal, das war es mir auch, meinen Teamkollegen auch. Skifahren ist Einzelsport – die Mannschaft ist eine Zweckgemeinschaft, um Erfolg zu haben und Antrieb, besser zu werden. In Wahrheit willst du einfach schneller sein, besonders als der Teamkollege. Der einzige Gegner ist die Uhr.
Was ist also falsch gelaufen? Dem ÖSV war schon bewusst, dass, wenn Hirscher aufhört, eine große Lücke da sein wird. Aber vielleicht hofften alle, es gibt noch ein Jahr mehr, um die Jungen heranzuführen. Dann kamen die Verletzungen dazu. Der Hut brennt, ja – aber im Slalom werden wir bald wieder dabei sein, ein Pertl, ein Gstrein, die geben den Arrivierten schon Gas.
Es wird aber nicht schnell gehen – wann kommt der nächste Hirscher?
Gar nicht, aber alle im Skisport Involvierten können die Fans beruhigen: Es wird auch in anderen Nationen keinen neuen Hirscher geben. Oder er ist noch nicht geboren. Oder es ist der kleine Luca Stocker und ist in Kärnten daheim. Diesem Achtjährigen widme ich mich in meiner neuen Ausgabe von „Armins Skikeller“– weil Selbstläufer ist das auch keiner.
Nach dem Fußball steht auch der Skisport vor dem Problem „Bianca“– denn über Nacht soll der Sturm auch in der Region Pyhrn-Priel Einzug halten. Daher wurde die Reihenfolge der Kombination bereits umgedreht – zuerst Slalom (10 Uhr), dann Super-G (13.30 Uhr), in der Hoffnung, dass der Wind über den Tag abflaut und nicht zu viele Schäden anrichtet.
Die ÖSV-Bilanz in der Kombination ist dank des Sieges von Matthias Mayer in Wengen durchaus gut, in Hinterstoder gibt nun auch Marco Schwarz sein Comeback. Für ihn ist der Wechsel der Disziplinen kein Nachteil: „Mit einem guten Slalom hätte ich auch eine gute Nummer im Super-G“, meinte der Kärntner. Auch für Matthias Mayer liegt das „Geheimnis“im Slalom: „Mit einem guten Slalom ist alles drin. Und mit dem Slalom zuerst kann man sicher nicht so viel rausholen an Vorsprung auf einen Alexis Pinturault wie vielleicht umgekehrt“, sagt er. Besonders im Blickpunkt: Lokalmatador Vincent Kriechmayr, der absolute Topstar in Hinterstoder.