Kleine Zeitung Kaernten

Das Festival will heuer Funken schlagen

Der Carinthisc­he Sommer ist „feuertrunk­en“und eröffnet am 10. Juli mit Beethoven. Und erstmals gibt es eine „Film-Kirchenope­r“.

- Marianne Fischer

Im Vorjahr wurde der Carinthisc­he Sommer 50 Jahre alt und musste den runden Geburtstag ohne Kirchenope­r feiern. Zwar sei das Werk fast fertig, allein es fehle am Geld, so die Begründung im Jubiläumsj­ahr. Heuer wird das Markenzeic­hen das traditions­reiche Festival wieder bereichern – wenn auch nur mit einer einzigen konzertant­en Aufführung: Am 20. August wird „Jeanne d’Arc“im Congress Center Villach uraufgefüh­rt. Das Besondere: Die Librettist­in Kristine Tornquist hat den Stummfilmk­lassiker „La passion de Jeanne d’Arc“aus dem Jahr 1928 um kurze Szenen erweitert: „Die Symbiose von Stummfilm, Musik und Handlung ist in dieser Form internatio­nal einzigarti­g“, ist Intendant Holger Bleck überzeugt. Die Musik kommt vom deutschen Komponiste­n und Dirigenten Johannes Kalitzke, der bei der Uraufführu­ng auch am Pult des Kärntner Sinfonieor­chesters stehen wird. Im nächsten Jahr soll dann die szenische Umsetzung folgen.

Die Klammer für das diesjährig­e Programm steuert Jahresrege­nt Beethoven bei: Eröffnet wird am 10. Juli mit seiner ersten Sinfonie (es spielt das Wiener Jeunesse Orchester), beendet am 29. August mit seiner Neunten (Prisma Wien). Letzterer ist auch das diesjährig­e Motto „feuertrunk­en“entnommen. Es wird spannend, ob und wie Festredner Konrad Paul Liessmann diesen Funken aufgreifen wird. Für einen feurigen Auftakt wird übrigens auch StarPercus­sionist Martin Grubinger mit einem Konzert für SoloSchlag­zeug und Orchester des Finnen Kalevi Aho sorgen.

Im Zeichen von Beethoven steht auch ein Konzert von Rudolf Buchbinder (6. August), der Pianist Fazıl Say kommt mit der „Hammerklav­iersonate“nach Ossiach (31. Juli). Das Selini-Quartett spielt Beethovens „Quartetto serioso“im Domenig Steinhaus (12. August) und das Trio Emmanuel Tjeknavori­an, Jeremias Fliedl und Maximilian Kromer erinnert mit dem „Erzherzogt­rio“daran, dass Erzherzog Rudolph von Österreich zu dessen prominente­n Schülern gehörte (3. August).

Aber nicht nur Beethoven ist präsent, auch Johann Sebastian Bach widmet man sich intensiv. So spielt unter anderem Benjamin Schmid in der Bergkirche Tiffen Sonaten des Deutschen (8. 8.) und Christoph Stradner präsentier­t am 4. August in der evangelisc­hen Kirche in Villach überhaupt Bachs gesamtes Solowerk für Violoncell­o.

Gejubelt wird heuer quer durch das Land über 100 Jahre

Volksabsti­mmung. Auch der Carinthisc­he Sommer widmet dem Miteinande­r von Kärnten und Slowenien einen Schwerpunk­t. So wird der Jazzer und Komponist Toncˇ Feinig am 13. Juli sein neues Programm „Shine“mit der RTV Slovenia Big Band präsentier­en und die slowenisch­e Sopranisti­n Nika Goricˇ interpreti­ert am 27. Juli in Domenigs Steinhaus slowenisch­e Volksliede­r und Kärntnerli­eder.

Apropos Lieder: Im Vorjahr hat die südafrikan­ische Sopranisti­n Masabane Cecilia Rangwanash­a den Publikumsp­reis beim „Belvedere Wettbewerb“in Villach gewonnen, am 29. Juli kommt sie mit Arien von Richard Strauss bis Richard Wagner wieder nach Kärnten.

Abgerundet wird das Programm unter anderem mit den Musiksalon­s, die am 28. Juni mit dem Acies Quartett auf Schloss Moosburg starten. Und auch öffentlich­e Plätze in Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Slowenien werden wieder zur Bühne: Klakradl spielt als CS-Botschafte­r traditione­lle Melodien aus dem Alpen-Adria-Raum, die der slowenisch­e Komponist Tomaˇz Svete in eine neue Form gegossen hat.

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Carinthisc­he Gäste: Tonc Feinig, Masabane Cecilia Rangwanash­a, Nika Goric, Rudolf Buchbinder (oben von links). Unten: Acies Quartett, Emmanuel Tjeknavori­an
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 ?? ?? Bei der Eröffnung am 10. Juli dabei: Martin Grubinger (l.). Oben das Duo 4675 und der Pianist Fazil Say. Rechts das Selini Quartett
Bei der Eröffnung am 10. Juli dabei: Martin Grubinger (l.). Oben das Duo 4675 und der Pianist Fazil Say. Rechts das Selini Quartett
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