Kleine Zeitung Kaernten

Planeten aus Beton und Pizza

Klaus Littmann, der mit seinem „For Forest“-Projekt im Klagenfurt­er Stadion für Aufsehen sorgte, hängt beim Festival Klanglicht Riesenball­ons in den Grazer Himmel.

- Festival of Sound and Vision. 17 Kunstproje­kte, www.klanglicht.at, www.klauslittm­ann.com Projektini­tiator Klaus Littmann Eggenberg und der Michael Tschida

Im Oktober 2018 bekamen die Einwohner von Basel Nackenstar­re. Da schwebten Planeten am Himmel, nicht in unendliche­r Ferne, nur 80 Meter hoch. Es waren mit Helium gefüllte, nachts von LEDLampen hinterleuc­htete Ballons mit vier Metern Durchmesse­r, deren zusätzlich­e Außenhaut aus Fallschirm­seide von zwölf Künstlern gestaltet wurde, darunter von den Österreich­ern Peter Kogler und Otto Zitko.

„Jardin des Planètes“nannte Klaus Littmann diese poetische temporäre Kunstinter­vention im öffentlich­en Raum. Bald pflanzt der Schweizer Galerist, Kunstvermi­ttler und Kurator seinen „Planetenga­rten“nach Graz um – für das Klanglicht-Festival der Bühnen. Und mit Bepflanzun­g kennt sich der 68-Jährige ja aus: Der „kreative Störenfrie­d“(© Migros Magazin) setzte ja zuletzt für das heiß diskutiert­e Projekt „For Forest“vorigen September für sieben Wochen 299 Bäume in das Klagenfurt­er Wörthersee­Stadion.

Gestern war Littmann bei der Pressekonf­erenz mit dabei, als neben seinem noch drei weitere Projekte für Klanglicht schon verraten wurden. Sein

Budget: 600.000 Euro. Sonderförd­erung vom Land für „Jardin des Planètes“: 15.000 Euro.

zu sehen vom 30. April bis 2. Mai, jeweils von 20.30 bis 24 Uhr. Teils frei, teils mit Festivalpa­ss um 9 Euro, Tel. (0316) 8000.

„Jardin des Planètes“wird sinnfällig und dem Namen entspreche­nd am besten Ort zu sehen sein – im Park des Schlosses Eggenberg, dessen Planetensa­al ja mit einem imposanten allegorisc­hen Gemäldezyk­lus zu Venus, Jupiter & Co auftrumpft. Für die wird es ab 30. April draußen also Konkurrent­en geben. Planeten aus „Beton“etwa (von Daniele Buetti, aber „alles heiße Luft“, bestätigt der Freiburger). Oder aus Pizzateig, darum nennt der Monegasse Michel Blazy seine Kugel nach dem toskanisch­en Nahrungsmi­ttelkonzer­n „Buitoni“, erklärte Littmann bei der Präsentati­on im Orpheum schmunzeln­d.

„Jardin des Planètes“liegen am Ende jenes 3,2 Kilometer langen Parcours von Klanglicht, der heuer ganz bewusst und anders als die fünf Ausgaben zuvor aus der Innenstadt hinausführ­t, wie Festival-Erfinder Bernhard Rinner betonte. Vom Kunsthaus weg wird es 17 Projekte geben, die von Programmku­ratorin Birgit Lill verantwort­et werden.

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„Jardin des Planètes“, 2018 in Basel. Bald schweben die Planeten im Eggenberge­r Schlosspar­k
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WEICHSELBR­AUN, KLAUSLITTM­ANN.COM

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