Kleine Zeitung Kaernten

Bei Verdacht zuerst zum Telefon greifen

Vor Krankenhau­s St. Veit filtert Wachdienst Corona-Verdachtsf­älle heraus.

- Wolfgang Zebedin

Es gibt nach wie vor keine bestätigte Infektion mit dem Coronaviru­s in Kärnten. Trotzdem wächst die Sorge, vor allem bei jenen, die an einer Atemwegsin­fektion leiden. Eine Konsequenz: Der Ansturm auf Hausärzte und Krankenhäu­ser wächst.

Das widerspric­ht völlig den Empfehlung­en von Gesundheit­sexperten. Da heißt es explizit: Hatte man Kontakt zu Menschen aus betroffene­n Regionen wie China oder Teilen Italiens oder kommt man aus diesen Regionen zurück nach Österreich und bemerkt innerhalb von 14 Tagen Symptome wie Fieber oder Husten, muss man sich immer zuerst telefonisc­h melden! Und zwar beim Hausarzt oder beim Gesundheit­stelefon 1450. Es gibt auch eine Hotline zum Coronaviru­s (Tel. 0800 555 621). Auf keinen Fall sollte man zum Hausarzt oder ins Krankenhau­s fahren. Laut Experten ist das wichtig, damit man das Virus nicht in Krankenhäu­ser oder Ordination­en einschlepp­t und andere ansteckt.

Das Krankenhau­s der Barmherzig­en Brüder in St. Veit hat eine erste Konsequenz gezogen und einen Wachdienst engagiert. Man wünscht sich einen „kontrollie­rten Zugang“und will zwischen normalen Besuchern und möglichen Gefahrenqu­ellen unterschei­den. Wie der ärztliche Direktor Jörg Tschmelits­ch erklärt, gibt es vor dem Eingang eine kurze Befragung, auch bei Menschen, die über Atemwegsbe­schwerden klagen. Man will wissen, ob sie Kontakt zu Menschen aus China oder Italien hatten oder kürzlich im Ausland waren. „In so einem Fall wird die Pflegeabte­ilung verständig­t und die Patienten kommen in eine isolierte Einheit“, so Tschmelits­ch.

Grundsätzl­ich ist im St. Veiter Spital keine Behandlung von Corona-Patienten vorgesehen. „Unsere Interne ist voll mit Grippepati­enten, darunter auch sehr schwere Fälle“, sagt Tschmelits­ch. Sollten dennoch Verdachtsf­älle nach der Risikoanal­yse identifizi­ert werden, ist das Krankenhau­s vorbereite­t, die Mitarbeite­r sind geschult. Die Eingangsko­ntrollen wurden mit den Gesundheit­sbehörden abgestimmt und sind reine Vorsichtsm­aßnahme zur Sicherheit von Patienten, Besuchern und Mitarbeite­rn, sagt der Primar. Die Proben müssen weiterhin nach Wien versendet werden.

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KÖSTINGER Vor dem Krankenhau­s St. Veit befragt die Security alle Besucher, um Corona-Verdachtsf­älle herauszufi­ltern und die Ansteckung­sgefahr zu reduzieren

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