Bei Verdacht zuerst zum Telefon greifen
Vor Krankenhaus St. Veit filtert Wachdienst Corona-Verdachtsfälle heraus.
Es gibt nach wie vor keine bestätigte Infektion mit dem Coronavirus in Kärnten. Trotzdem wächst die Sorge, vor allem bei jenen, die an einer Atemwegsinfektion leiden. Eine Konsequenz: Der Ansturm auf Hausärzte und Krankenhäuser wächst.
Das widerspricht völlig den Empfehlungen von Gesundheitsexperten. Da heißt es explizit: Hatte man Kontakt zu Menschen aus betroffenen Regionen wie China oder Teilen Italiens oder kommt man aus diesen Regionen zurück nach Österreich und bemerkt innerhalb von 14 Tagen Symptome wie Fieber oder Husten, muss man sich immer zuerst telefonisch melden! Und zwar beim Hausarzt oder beim Gesundheitstelefon 1450. Es gibt auch eine Hotline zum Coronavirus (Tel. 0800 555 621). Auf keinen Fall sollte man zum Hausarzt oder ins Krankenhaus fahren. Laut Experten ist das wichtig, damit man das Virus nicht in Krankenhäuser oder Ordinationen einschleppt und andere ansteckt.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit hat eine erste Konsequenz gezogen und einen Wachdienst engagiert. Man wünscht sich einen „kontrollierten Zugang“und will zwischen normalen Besuchern und möglichen Gefahrenquellen unterscheiden. Wie der ärztliche Direktor Jörg Tschmelitsch erklärt, gibt es vor dem Eingang eine kurze Befragung, auch bei Menschen, die über Atemwegsbeschwerden klagen. Man will wissen, ob sie Kontakt zu Menschen aus China oder Italien hatten oder kürzlich im Ausland waren. „In so einem Fall wird die Pflegeabteilung verständigt und die Patienten kommen in eine isolierte Einheit“, so Tschmelitsch.
Grundsätzlich ist im St. Veiter Spital keine Behandlung von Corona-Patienten vorgesehen. „Unsere Interne ist voll mit Grippepatienten, darunter auch sehr schwere Fälle“, sagt Tschmelitsch. Sollten dennoch Verdachtsfälle nach der Risikoanalyse identifiziert werden, ist das Krankenhaus vorbereitet, die Mitarbeiter sind geschult. Die Eingangskontrollen wurden mit den Gesundheitsbehörden abgestimmt und sind reine Vorsichtsmaßnahme zur Sicherheit von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern, sagt der Primar. Die Proben müssen weiterhin nach Wien versendet werden.