Eine Reifeprüfung wie noch nie
Heute startet die Matura mit den nicht standardisierten Prüfungen, im Laufe der Woche folgen Deutsch, Mathematik und die Fremdsprachen. Kärntner Schüler über einen Schulabschluss im Corona-Ausnahmezustand.
„Fühle mich sehr gut vorbereitet“
Julia Michl, Peraugymnasium
Villach: Während der Homeschooling-Phase standen wir in sehr engem Kontakt zu den Lehrern. Mir ist durch den großen Freiraum das Lernen leichtgefallen, ich fühle mich gut vorbereitet. Lediglich Videokonferenzen mit vielen Schülern habe ich manchmal als chaotisch empfunden. Manchen gelang das weniger gut, weil ihnen die gewohnte Struktur doch etwas fehlte.
„Abschluss ist so eine halbe Sache“
Elena Kofler (19); CHS Villach:
Meine Nervosität hält sich in Grenzen. Ich habe ein gutes Jahreszeugnis, deshalb weiß ich jetzt schon, dass ich positiv sein werde. Deshalb wäre es mir lieber gewesen, unter anderen Umständen zu maturieren. Man bereitet sich fünf Jahre vor, bemüht sich und am Ende ist der Abschluss dann irgendwie so eine halbe Sache. Die letzten drei Wochen Schule fand ich aber ganz nett.“
„Hätte lieber in einem normalen Jahr Matura“
Denise Tomaschitz, HTL Ferlach: Ich hätte lieber in einem normalen Jahr maturiert. Es wird für uns viel an Nachreden geben, etwa, dass wir die Matura geschenkt bekommen hätten, weil ja die Jahresnote diesmal mitgezählt wird und die mündliche Prüfung überhaupt wegfällt. Das finde ich nicht so ganz okay und das hätte auch nicht sein müssen. Die letzten Tage in der Schule waren irgendwie komisch.
„Haben wir Chancen am Arbeitsmarkt?“
Yvonne Rapp, BHAK Villach:
Das Lernen in der CoronaZeit hat ausgezeichnet funktioniert, auch die Betreuung durch die Pädagogen. Mich hat nur gestört, dass wir teilweise keine Lösungen zu unseren Aufgaben zur Verfügung hatten. Ich befürchte außerdem, dass die Matura 2020 von den Personalchefs als „leichte Matura“angesehen wird und wir am Arbeitsmarkt weniger Jobchancen haben.
„Haben das Beste daraus gemacht“
Sebastian Mauch, HTL Villach:
Am Anfang war es recht chaotisch, weil lange keiner genau wusste, wie viel Prozent der Leistungen aus dem Winter- und Sommersemester zur Maturanote dazugerechnet werden. Wir haben das aber gemeistert und das Beste daraus gemacht. Speziell die Aufgaben vom Homeschooling haben uns ganz gut vorbereitet. Ich mache mir keine Sorgen.
„Wir starten trotzdem bestens ausgebildet“
Eva Kogelnik, BG/BRG für Slowenen, Klagenfurt: Die Stimmung war natürlich anders als bisher, die Schule war ausgestorben. Ich konnte mich aber sehr gut auf die Matura vorbereiten. Darüber, dass die mündliche Matura diesmal entfallen sollte, waren alle einige Zeit irritiert. Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir starten trotz Corona bestens ausgebildet ins Leben.