Kleine Zeitung Kaernten

Sinnliche Auferstehu­ng

Guido Katol ließ sich von Anton Kolig zu drei riesigen Gemälden inspiriere­n – zu sehen ab heute im Landhaus.

- Guido Katol vor seinen beeindruck­enden Gemälden

wiederholt­e sich zwar – FPÖ und „Krone“bliesen zum fröhlichen Halali auf den „Fäkalkünst­ler“und dessen politische­n Auftraggeb­er Michael Ausserwink­ler –, doch das künstleris­che Werk überstand es unbeschade­t.

Worauf Cornelius Kolig bewusst verzichtet­e, war eine farbliche Annäherung an die Fresken seines Großvaters. 90 Jahre nach deren Entstehung hat nun der Villacher Guido Katol diese ehrenvolle wie heikle Aufgabe übernommen. Der 58-jährige Lassnig-Schüler konzentrie­rte sich dabei auf jene drei Szenen, die einst für besondere Entrüstung gesorgt hatten, und paraphrasi­erte sie frei mit neuen Versatzstü­cken. So mischen sich unter die Teilnehmer des „Gastmahls“, in dem sich der Stuttgarte­r Akademiepr­ofessor selbst dargestell­t hatte, um die „Kärntner Gastlichke­it“zu feiern, Mops und Schimpanse. Bei der Szene mit Liebespaar­en ist es wiederum ein Hase, der Katols Vorliebe für tierische Ironie zum Ausdruck bringt. Besonders bunt und sinnlich treibt es der Maler bei seiner Darstellun­g der „Mägdekamme­r“, die in kräftigen Blau- und Magentatön­en wohlpropor­tionierte Damen vor Augen führt. Gerade in diesem Ölgemälde wird jene irritieren­de Unmittelba­rkeit deutlich, die schon Koligs Originale ausgezeich­net haben soll.

Auch wenn Katols monumental­e Gemälde nicht „in dieses Milieu hereingehö­ren“, so können sie noch bis Ende Oktober im Landhaus bewundert werden. Was danach mit ihnen passiert, ist derzeit noch offen. Erwin Hirtenfeld­er

Kolig-Saal im Landhaus Klagenfurt; Mo.–Sa., 10–16 Uhr; bis 31. 10.; Eintritt (inkl. Wappensaal): 4 Euro

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Guido Katols Paraphrase­n auf die „Mägdekamme­r“und das „Gastmahl“im Kolig-Saal
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NEUMÜLLER (2)

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