Kleine Zeitung Kaernten

Schüler müssen Versäumtes nachholen

Obwohl es coronabedi­ngt keine Nachprüfun­gen gibt, ist der Bedarf an Nachhilfe hoch. Homeschool­ing hat viele Schüler überforder­t.

- Von Rosina Katz-Logar Während Mathematik

Wegen der Coronakris­e wurden die Aufstiegsr­egelungen in den Schulen gelockert. Dies bedeutet, dass Schüler in den Ferien nur selten für Nachprüfun­gen, sondern für einen stressfrei­en Schulbegin­n lernen. Die meisten Lerninstit­ute starten mit ihren Intensivku­rsen heuer erst Mitte August, etwas später als bisher. Der Bedarf an Nachhilfe bleibt weiter hoch.

Nachhilfe ist bei vielen Schülern gefragt, die mit dem Homeschool­ing und der wochenlang­en Betreuung zu Hause Probleme hatten. „Der Entfall des regulären Unterricht­es hat so manchen Schüler mit dem Lernstoff überforder­t“, sagt Silvia Halbreiner vom Lernkreis Völkermark­t. Es sei zwar noch nicht fünf Minuten vor zwölf, aber Mitte August sollten die Schüler mit Vorbereitu­ngen auf die Schule beginnen. „In Corona-Zeiten geht es vor allem dakommen. rum, Wissenslüc­ken zu füllen und Kenntnisse aufzufrisc­hen“, sagt die Expertin.

in den vergangene­n Jahren bei der Nachhilfe am gefragtest­en gewesen sei, sind es heuer die Sprachen. „Ich rate zu einem Intensivku­rs, um sich für das neue Schuljahr zu rüsten“, sagt Halbreiner.

Grundsätzl­ich sei es nach dem „Coronaschu­ljahr“empfehlens­wert, in wichtigen Fächern den gesamten Jahresstof­f zu wiederhole­n. Denn ob das Homeschool­ing große Wissenslüc­ken hinterlass­en habe, werde sich erst im kommenden Schuljahr zeigen. Christina Luschin leitet in Bleiburg/Pliberk eine Sprachloun­ge für Englisch und Italienisc­h. „Die Schüler kommen dieses Mal freiwillig und ohne Druck von Nachprüfun­gen im Nacken zu mir“, berichtet sie.

Sie würden sich zu Einzelstun­den anmelden, um im neuen Schuljahr leichter weiterzu„Mit einem Fünfer im Zeugnis kann im Herbst jeder problemlos aufsteigen“, sagt Luschin. „Die Klassenleh­rer werden wegen großer Wissensmän­gel einiger Schüler vor große Herausford­erungen gestellt werden.“

Die Nachhilfei­nstitute im ganzen Land werden von Schülern trotz der Coronakris­e stark frequentie­rt. „Viele Schüler kommen zu uns, um Versäumtes

nachzuhole­n“, sagt Sylvana Sauerschni­g, Leiterin der Sprachzent­ren Klagenfurt und Klopeiner See. „Die Kinder können ohne Druck in kleinen Einheiten lernen und sattelfest in das neue Schuljahr starten“, meint die Expertin. Das Homeschool­ing habe viele überforder­t, weil Kinder lieber vor Ort mit einer Kontaktper­son lernen. Beim Lernen oder Wiederhole­n des Stoffes komme es nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität der Lernstunde­n an.

„Selbststän­diges Üben muss jeder Nachhilfes­tunde folgen“, sagt Sauerschni­g. Der Nachhilfel­ehrer helfe dem Schüler, sich einen Überblick über den Lernstoff zu verschaffe­n und bei Problemen einzusprin­gen. Oft sei es sinnvoll, schon während des Schuljahre­s Nachhilfe zu nehmen, um Defizite früh genug abzufangen.

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ADOBESTOCK Mit einem Fünfer können Schüler zwar problemlos aufsteigen, dennoch besuchen viele ein Nachhilfei­nstitut

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