Eifersucht und Rache im Mafiamilieu
In Feldkirchen ist die Opernrarität „Caterina“des Italieners Carlo Coccia zu sehen.
Und wieder einmal geht es um ein verlorenes Taschentuch, das als Corpus Delicti für die vermeintliche Untreue der Gattin herhalten muss. Otello lässt grüßen. Allerdings braucht der Herzog von Guisa keinen Jago, sondern schmiedet allein einen fiesen Racheplan gegen seinen Kontrahenten Megrino, der blutig und letal endet: Um Eifersucht, Macht und Rache geht es in der Oper „Caterina“von Carlo Coccia (1782–1873), die heuer als neunte Sommeroper im Amthof in Feldkirchen gezeigt wird.
Ulla Pilz hat sie im akustisch recht halligen Innenraum in einer eigenen deutschen Fassung zeitlos und durchaus nachvollziehbar ins Mafiamilieu des 20. Jahrhunderts verlegt und mit einfachsten Mitteln in Szene gesetzt. Es genügen ihr drei segelartige, verschiebbare Paravents für verschiedene Räume. Klar und glaubhaft wird der blutig endende Plot erzählt, allerdings zweimal unterbrochen durch eine Besucherin mit massiven Kreislaufproblemen.
Die Musik ist bester Belcanto mit wunderbaren, teils auch anspruchsvollen Gesangsnummern: Damit hat Iza Kopec in der Titelrolle keinerlei Mühen. Sie singt sie glasklar. Johannes Hanel anfänglich etwas intonationsunsicher als ihr Ehemann und Armin Gramer als Arturo singen gut und wortdeutlich. Als echter Gewinn erweist sich der Neuzugang im Team Juraj Kuchar, der den Megrino mit schön timbriertem Tenor singt, nur wortdeutlicher könnte er sein. Von der Lautstärke her hätten sich einige allerdings aufgrund der Überakustik etwas zurückhalten können.
Nana Masutani muss am Klavier wie immer das Orchester ersetzen. Sie macht dies sehr lebendig und differenziert. Eine tolle Leistung bei einer pausenlosen Aufführung von fast zwei Stunden. Jubel!
Oper von Carlo Coccia. 8., 11., 13., 16., 18., 20., 22. August, jeweils 20.30 Uhr, Amthof Feldkirchen. Karten: Tel. (042 76) 21 76