Er ist wieder da
Cartoonist Gary Larson, Großmeister des Absurden, meldet sich nach 25 Jahren zurück.
Katzen, Hunde, Kühe, Käfer, Kängurus, Schlangen, Insekten, Bären, Schafe, Wölfe, Affen, Giraffen, Hasen, Haie, Krokodile, Dinosaurier ... Und immer geht es bei denen tierisch menschlich zu. So jedenfalls zeichnete Gary Larson die Welt. Kein Wunder bei einem ehemaligen Biologiestudenten, den so essenzielle Fragen beschäftigten wie: Wenn man zwei Lebewesen in einen Käfig sperrt, wer kommt lebend heraus?
Wie in einem Käfig fühlte sich der Amerikaner selbst, nachdem er 15 Jahre lang täglich einen Cartoon unter dem Titel „The Far Side“gezeichnet hatte. Völlig ausgelaugt beschloss er also vom einen Silvestertag 1994 auf den anderen Neujahrstag 1995, seine Karriere zu beenden. Und die war unvergleichlich, nicht nur, weil er zum ungeschlagenen Großmeister des absurden Humors geworden war: 1900 Zeitungen weltweit druckten Larsons Zeichnungen ab (auch die unsrige, in der seinerzeitigen Beilage „Extrablatt“). Mehr als 45 Millionen Bücher und 77 Millionen Kalender wurden verkauft.
Larson wechselte nach seinem Ausstieg sozusagen die Saiten, denn er liebt das Banjo und die Jazzgitarre, die er auch beim berühmten Herb Ellis lernte. 25 Jahre war er weg. Aber vorigen Dezember überraschte er alle mit seinem Comeback. Der 69Jährige ließ eine Website installieren, auf der viele seiner Cartoons wieder publiziert werden. Und drei neue sind dieser Tage dazugekommen, siehe die bärigen Pfadfinderfreunde oben.
Der Autodidakt aus dem ländlichen Tacoma im Staate Washington, mit der Anthropologin Toni Carmichael verheiratet, hat übrigens ein ganz simples Rezept für Kreativität: „Ich gieße einfach ein paar Tassen Kaffee hinunter, und dann beginnen ganz seltsame Dinge zu passieren.“