Erst nach politscher Weisung fand sich ein Notarzt
In der Nacht auf gestern hat sich kein Notarzt freiwillig für Dienst gemeldet. Politik musste erstmals eingreifen.
Am Mittwoch musste Gesundheitsreferentin und Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) zum ersten Mal von ihrer dienstrechtlichen Weisungskompetenz Gebrauch machen. Es stellt sich heraus, dass es für die Nacht auf gestern keinen Notarzt im Bereitschaftsdienst gab. Da aber 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr ein Arzt mit Notarztdiplom in Bereitschaft sein muss, wies Prettner an, einen Arzt des Klinikums zu verpflichten.
„Diese Weisung kann wiederholt ausgesprochen werden, doch sie soll freilich nicht zum Regelfall werden“, erklärt die Gesundheitsreferentin. Sie gehe aber davon aus, dass es das letzte Mal gewesen sei.
wurden Maßnahmen vorgestellt, die das Kärntner Notarztwesen künftig absichern sollen. Dazu gehörte eine 25-prozentige Honorarsteigerung von 980 Euro auf 1226 Euro für einen 24-Stunden-Dienst an Feiertagen und an neuralgischen Wochenenden, die Übernahme der Ausbildungskosten durch das Land und ein kärntenweites Online-Tool für Notärzte – alles, um den freiwilligen Zusatzdienst für Ärzte attraktiver zu gestalten.
Allerdings trotzdem nicht attraktiv genug, sagt Roland Steiner, Referent für Notfall- und Katastrophenmedizin der Ärztekammer Kärnten: „Für viele ist der Anreiz nicht groß genug, solange es nicht zumindest gleich viel Geld gibt wie im Krankenhaus.
Man muss aber beachten, dass nicht jeder Arzt für die Aufgaben eines Notarztes geeignet ist. Das bedeutet Stress, Selbstdisziplin, schnelle Entscheidungen. Diesen Job muss man lieben.“