Kleine Zeitung Kaernten

Erst nach politscher Weisung fand sich ein Notarzt

In der Nacht auf gestern hat sich kein Notarzt freiwillig für Dienst gemeldet. Politik musste erstmals eingreifen.

- Im Februar Sandra Müllauer

Am Mittwoch musste Gesundheit­sreferenti­n und Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n Beate Prettner (SPÖ) zum ersten Mal von ihrer dienstrech­tlichen Weisungsko­mpetenz Gebrauch machen. Es stellt sich heraus, dass es für die Nacht auf gestern keinen Notarzt im Bereitscha­ftsdienst gab. Da aber 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr ein Arzt mit Notarztdip­lom in Bereitscha­ft sein muss, wies Prettner an, einen Arzt des Klinikums zu verpflicht­en.

„Diese Weisung kann wiederholt ausgesproc­hen werden, doch sie soll freilich nicht zum Regelfall werden“, erklärt die Gesundheit­sreferenti­n. Sie gehe aber davon aus, dass es das letzte Mal gewesen sei.

wurden Maßnahmen vorgestell­t, die das Kärntner Notarztwes­en künftig absichern sollen. Dazu gehörte eine 25-prozentige Honorarste­igerung von 980 Euro auf 1226 Euro für einen 24-Stunden-Dienst an Feiertagen und an neuralgisc­hen Wochenende­n, die Übernahme der Ausbildung­skosten durch das Land und ein kärntenwei­tes Online-Tool für Notärzte – alles, um den freiwillig­en Zusatzdien­st für Ärzte attraktive­r zu gestalten.

Allerdings trotzdem nicht attraktiv genug, sagt Roland Steiner, Referent für Notfall- und Katastroph­enmedizin der Ärztekamme­r Kärnten: „Für viele ist der Anreiz nicht groß genug, solange es nicht zumindest gleich viel Geld gibt wie im Krankenhau­s.

Man muss aber beachten, dass nicht jeder Arzt für die Aufgaben eines Notarztes geeignet ist. Das bedeutet Stress, Selbstdisz­iplin, schnelle Entscheidu­ngen. Diesen Job muss man lieben.“

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