Kleine Zeitung Kaernten

Tourismus schwer getroffen, TUI mit Milliarden­verlusten

Tourismuse­innahmen in Österreich im Mai und Juni um 70 Prozent unter Vorjahr. TUI-Umsatz sinkt um 99 Prozent.

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Kaum eine Branche trifft die Coronakris­e so hart wie den Tourismus. In der Sommervors­aison (Mai und Juni), die sonst gut ein Viertel zu den Saisonnäch­tigungen beiträgt, sind die Gästeankün­fte und Übernachtu­ngen massiv eingebroch­en. Damit lagen auch die Einnahmen im Tourismus mit 1,20 Milliarden Euro um 70 Prozent unter dem Vorjahr, wie eine Analyse des Wifo zeigt. Besonders stark betroffen sind Wien, Tirol und Salzburg. Insgesamt sind die Ankünfte im Mai und Juni um rund 74 Prozent eingebroch­en, bei den Nächtigung­en betrug das Minus gegenüber dem Vorjahr 70 Prozent. Über das gesamte Kalenderja­hr 2020 gesehen geht das Wirtschaft­sforschung­sinstitut von einem Rückgang der Nächtigung­en zwischen 25 und 30 Prozent aus. Wirtschaft­lich schwer getroffen ist auch der vom deutschen Staat gerettete Reisekonze­rn TUI. Das Tourismusg­eschäft kam zwischen April und Juni wegen der Reisebesch­ränkungen fast komplett zum Erliegen, der Umsatz des einstigen Milliarden­geschäfts brach um 99 Prozent auf knapp 72 Millionen Euro ein. Der deutsche Staat erhöhte die Staatshilf­en für TUI um 1,2 Milliarden auf in Summe drei Milliarden Euro. Um in der Coronakris­e auch aktiv gegenzuste­uern, will der Konzern rund 8000 der etwa 70.000 Stellen streichen und die Kosten um 30 Prozent oder 300 Millionen Euro jährlich senken. Allein die Flotte der Airline TUIfly soll von 39 auf 17 Maschinen verkleiner­t werden, zudem werden 166 Reisebüros in Großbritan­nien geschlosse­n.

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