Kleine Zeitung Kaernten

Entscheidu­ng in der Steiermark

Quattro: die Turrach als Erprobungs­gebiet und legendäre Manager als Geburtshel­fer.

- Manager Ferdinand Piëch

Bei der Entwicklun­g des quattro-Antriebs gibt es einige Väter und einen steirische­n Schauplatz. Als wichtigste­r Mann des Projekts gilt unbestritt­en Jörg Bensinger. Vom damaligen Leiter des Audi-Fahrwerkve­rsuchs kam die Idee und Initialzün­dung. Bensinger kam bei Wintertest­fahrten 1977 in Schweden mit dem kleinen, 75 PS starken Geländewag­en Iltis auf den Geschmack und suchte für seine Vision – ein Allradler mit ordentlich­er Leistung – Verbündete im Haus.

Der wichtigste Kopf in dieser Phase war Ferdinand Piëch, der das Potenzial von vier angetriebe­nen Rädern erkannte und der konspirati­ven Entwickler­truppe beim Bau eines Allrad-Prototyps auf Basis des Audi 80 Rückendeck­ung gab. Piëch, damals Entwicklun­gsvorstand von Audi, war es am Ende auch, der das Projekt im Konzern politisch durchboxte. Galt es doch, damalige Volkswagen-Granden wie Ernst Fiala oder Konzernche­f Toni Schmücker zu überzeugen.

Zu einem wesentlich­en Tatort in allen Entwicklun­gsphasen wurde dabei die steirische Turrach, einer wegen der Schneesich­erheit beliebten Spielwiese des deutschen Hersteller­s. Auf den steilen Straßen ließen sich bei Vergleichs­fahrten die Vorzüge von Allrad besonders gut darstellen. Im Februar 1979 schließlic­h gab es nach einer weiteren eindrucksv­ollen Demonstrat­ion vor den Augen einer hochkaräti­gen Wolfsburge­r Delegation grünes Licht für eine Serienfert­igung. Eine Schlüsself­igur war Walter Treser als Projektlei­ter, er lenkte das Konzept von Anfang an Richtung Motorsport. Als erster Teamchef von Audi Sport zog Jürgen Stockmar die Fäden. Dass die FIA in Paris das Allradverb­ot im Motorsport aufhob, war dem diplomatis­chen Geschick des ehemaligen Steyr-Puch- und Magna-Managers zu verdanken.

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MELBINGER

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