Hilferuf der Großevents
Straka und Co: „Wir brauchen einen Schutzschirm!“
nen, im Oktober könnte es so weit sein. Dann wollen sie mich zu 100 Prozent belasten. Bei mir ist die Hoffnung da, dass ich meine Karriere fortsetzen kann. Derzeit komme ich mir vor wie ein Rennpferd, das im Stall bleiben muss. Wenn ich hier in der Alpenarena die Hänge sehe, möchte ich am liebsten jeden einzelnen sofort hinauflaufen.
Obwohl die Situation für viele schlimm ist – aber hat Ihnen der Corona-Lockdown gar geholfen? Für viele Menschen ist es gesundheitlich und wirtschaftlich wirklich schlimm. Aber ja, mir hat der Lockdown geholfen. Ich habe nichts versäumt, konnte mich ganz auf die Familie und mich konzentrieren, alles wieder langsam aufbauen. Da passen auch die Trainingstage mit den Damen der Nordischen Kombination gut dazu. Ich muss zugeben:
Ich bewundere die Trainer und Betreuer. Wie die auf jede einzelne Athletin eingehen, mit ihnen arbeiten. Das ist großartig.
Könnten Sie sich vorstellen, einmal als Trainer zu arbeiten? Sollte meine Karriere aus gesundheitlichen Gründen doch schon zu Ende gehen müssen, dann ist das Trainergeschäft eine Option. Es hat mir wirklich sehr getaugt, hier mit den Mädchen zu arbeiten, ihnen meine Erfahrungen weiterzugeben.
Blicken wir in die Zukunft: Glauben Sie, es wird eine Weltcup-Saison geben?
Wenn ich dazu etwas sagen würde, würde ich mich sehr weit aus dem Fenster lehnen. Von einer normalen Saison gehe ich nicht aus, weil die Situation in allen Bereichen – Weltcup-Orte, Veranstalter, Zuschauer – viel zu labil ist. Außerdem ist für mich derzeit das Wichtigste, dass
mein Körper gut funktioniert. Österreichs Veranstalterbranche will sich nicht mehr so einfach dem Coronaschicksal ergeben. Stellvertretend für alle forderten die Sportorganisatoren Hannes Jagerhofer (Beachvolleyball/Wien-Major), Wolfgang Konrad (Leichtathletik/Vienna City Marathon) und Herwig Straka (Tennis/Erste Bank Open) einen Schutzschirm. „Wir brauchen diesen Schutzschirm“, verdeutlichte Straka, „die gesamte Veranstalterbranche –
Sport, Kultur, Messen, B2B. Das ist ein dringender Appell an die Regierung, weil wir bereit sind, zu starten. Wir sind bereit, in die Vollen zu gehen. Wir sind bereit, Zuversicht zu versprühen. Aber wir brauchen diese Perspektive.“Diese soll nach Vorstellung der Veranstalter garantieren, dass im Fall einer coronabedingten Absage eines Events die bis dahin angefallenen Kosten von der Politik abgedeckt würden.