Fundierte Konzepte fehlen noch
Bei einer Pressekonferenz in Wien stellte sich das neue ÖEHV-Präsidium vor. Die Zielsetzung ist die Etablierung der Nationalteams in den Top-Divisionen.
Viel Staub wirbelte die ÖEHV-Generalversammlung Ende Juni auf. Und noch immer gibt es einige Parteien, die die Wahl des neuen Präsidiums anfechten – vor allem Klubs aus Vorarlberg sowie der oberösterreichische Landesverband. Nun lud Neo-Präsident Klaus Hartmann zur ersten offiziellen Pressekonferenz in Wien. Nicht nur, um sein Team erstmals offiziell vorzustellen, sondern auch, um über den Beschluss des Schiedsgerichtes, der bereits letzten Freitag schriftlich an den Verband ergangen war, zu informieren.
Aus dem 25 Seiten starken Schriftstück ging zusammenfassend hervor, dass die Wahl gültig und rechtswirksam ist. Auch die von AHL-Klub Bregenzerwald vorgeworfene Befangenheit von Alexander Tomanek, Peter Klumpp und Hannes Arneitz wiesen selbige zurück. Des Weiteren wurde jedoch festgestellt, dass etliche Statuten des Verbandes sehr schwammig formuliert sind, und empfohlen, dass in Zukunft die Generalversammlung selbst das Schiedsgericht wählen und dieses nicht, wie bisher, vom Präsidium nominiert werden sollte.
A ufgaben gibt es für Hartmann und Co. zur Genüge. Neben etlichen Änderungen in den „überalterten“Statuten steht vor allem der Kooperatimit der ICE-Liga, der nächsten Sommer ausläuft, auf der Agenda ganz oben. „Wir befürworten prinzipiell die Eigenständigkeit der Liga, allerdings nur, wenn sie auch im Interesse des österreichischen Eishockeys handelt“, gibt Hartmann zu verstehen, fügt aber auch an: „Es gibt viele mögliche Synergien zwischen Verband und Liga, die man auch nützen sollte. Ich denke da beispielsweise an die Bereiche Marketing und PR. Das könnte beiden Seiten wirtschaftlich entgegenkommen.“
S portlich ist die Zielsetzung zwar klar definiert, wie diese allerdings umgesetzt werden soll, wurde offengelassen. Ein stichhaltiges Konzept dafür gibt es (noch) nicht. „Wir wollen uns mit den Nationalteams dauonsvertrag
erhaft in den Top-Divisionen positionieren und auch zum fixen Teil der Olympischen Spiele werden“, gab Vize-Präsident Nicolas Stockhammer zu verstehen. Dafür soll unter anderem ein Sportgremium, mit ehemaligen Spielern, eingerichtet werden. Wer das sein soll, steht allerdings ebenfalls nicht fest. „Wir werden an alle herantreten, die sich konstruktiv einbringen wollen“, gibt Hartmann zu verstehen. Wirtschaftlich soll der ÖEHV zu einem „erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen“gemacht werden.
E in Nachspiel hat bereits die Kündigung von Christian Hartl. Der langjährige Geschäftsführer reichte vor dem Arbeitsgericht Klage ein. Der erste Verhandlungstermin ist der 21. September.