Hannes Androsch kauft letzten Gemeindegrund
Gemeinde Maria Wörth verkauft ihr letztes Grundstück auf Halbinsel an Hotel-Investor.
Vor einem Jahr fassten die Gemeinderäte von Maria Wörth bereits den Beschluss, einen Teil des Grundstücks, auf dem die Tourismusinformation im Ort steht, an den Unternehmer Hannes Androsch zu verkaufen. Dieser Beschluss wird in der heutigen Gemeinderatssitzung aufgehoben – um gleich darauf den Beschluss zu fassen, dass das gesamte Grundstück an Androsch verkauft werden soll. ÖVP und die Bürgerliste haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, die FPÖ hat sich laut Gemeindevorständin Birgit
Zemasch noch nicht entschieden, tendiert aber zu einem Nein. Die SPÖ bleibt bei einem dezidierten Nein, wie Vizebürgermeister Philipp Glanzer erklärt: „Wir wollen nicht den letzten Gemeindegrund auf der Halbinsel verkaufen.“Doch wie es auf der Halbinsel überhaupt weitergeht, ist in vielen Punkten offen. Androsch will, wie berichtet, 30 Millionen Euro in eine Erweiterung des Vivamayr-Hotels, das als Kurhaus von Millionären gilt, investieren. Eine Mental-Klinik soll entstehen. „Die Gemeinde könnte sich dann innerhalb dieses Komplexes Räume anmieten oder mit einem Baurecht eine eigene Sache errichten, es gibt mehrere Varianten“, sagt Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP), der diese Entscheidung aber vom neuen Gemeinderat treffen lassen will. Den endgültigen Verkaufsbeschluss – heute wird nur der Grundsatzbeschluss gefasst – will er im November fassen lassen.
Wie Perdacher wollen aber auch die anderen Parteien ein Gesamtkonzept für die Halbinsel erarbeiten. „Maria Wörth ist ein Anziehungspunkt in ganz Kärnten. Mir schwebt, zumindest im nördlichen Teil, eine autofreie Halbinsel vor. Dafür braucht es aber ein Verkehrsund Raumplanungskonzept“, sagt Vizebürgermeister Robert Schmidhofer von der Bürgerliste. Eine Rolle in diesem künftigen Konzept könnte auch die Veranstaltungswiese unterhalb der Kirche sein, die im Eigentum des Landes Kärnten steht. „Wir hatten einen gemeinsamen Termin bei der Landesregierung, es gibt Ideen, mehr nicht“, sagt Glanzer.