Eine zarte Wiederbelebung
20 Jahre nach dem letzten großen LindwurmKriterium folgt am Samstag eine Neuauflage.
Lindwurm-Kriterium? Da war doch was? Genau. Jahr für Jahr hat Klagenfurt in Zusammenarbeit mit dem Grazer Altstadt-Kriterium und der Kleinen Zeitung Hand in Hand die große Welt des Radsports an den Wörthersee geholt. 2007 wurde das Grazer Kriterium zum letzten Mal gefahren, Klagenfurt musste schon viel früher (2000) das Handtuch werfen. Das Interesse war da, das Geld fehlte. Unstimmigkeiten verhinderten eine Fortsetzung. Wie so oft.
Denn für einen Lance Armstrong musste Graz einst schon so rund 70.000 Euro hinblättern, in Klagenfurt reichte das Budget für so ein Engagement nie und nimmer. Die Kärntner bekamen wenigstens einen Tony Rominger, einen Claudio Chiappucci, einen Erik Zabel oder auch einen Mario Cipollini zu sehen. Rund 12.000 Fans konnten die Stars damals in den des Lindwurms locken, zu mehr hat es nie gereicht. Ein Fest war es in Klagenfurt in den 90er-Jahren dennoch.
Natürlich war schon damals Doping das große Thema. Jeder hat es gewusst, nur wissen wollte es anscheinend keiner. Menschenmassen haben die Straßen in Frankreich gesäumt, die „L’Equipe“, das Zentralorgan der Tour de France hat lange Doping überhaupt verschwieSchatten gen, viel wurde unter die Teppiche gekehrt, die Stars der Szene oft beschützt vor allzu groben Schlagzeilen. Ein Fehler, der nicht mehr gutzumachen war und den Radsport fast in den Ruin trieb. orona hat auch heuer Spuren hinterlassen. Umso schöner, dass das Lindwurm-Kriterium am Samstag wiederbelebt wird. Natürlich nicht als Show-Rennen der großen Stars, nicht als Ernte-Dank-Fest für einen Tour-Sieger, sondern als kleines, zaghaftes Nachwuchsrennen in der Klagenfurter Innenstadt, als Finale der Straßensaison. Der Radclub KAC macht es möglich, der Kurs wurde im Vergleich zur Vergangenheit etwas verändert. Vom Neuen Platz geht es über die Burggasse zur Bahnhofstraße und über die Lidmanskygasse und Karfreitstraße wieder retour zum neuen Platz. Startschuss ist um 14.30 Uhr.
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