Kleine Zeitung Kaernten

Wolf-Dieter Vogelleitn­er

Wolf-Dieter Vogelleitn­er geht als Vertrauens­person der besonderen Art in den (Un-)Ruhestand.

- Von Michael Sabath

geht als Vertrauens­person der besonderen Art in den (Un-)Ruhestand.

Die Bezeichnun­g klingt ziemlich sperrig: Zentralbeh­indertenve­rtrauenspe­rson nennt sich die Funktion, die Wolf-Dieter Vogelleitn­er mit heutigem Tag nach einer betriebsin­ternen Wahl an einen Nachfolger übergeben wird. Seit 2012 hat er sich um jene rund 400 Kolleginne­n und Kollegen in den Kärntner Landeskran­kenanstalt­en gekümmert, die aus unterschie­dlichen Ursachen beruflich nicht mehr voll belastbar sind. „Begünstigt behinderte Mitarbeite­r“, wie es im Fachjargon etwas abstrakt heißt. Menschen, die Aufmerksam­keit, Zuwendung und Unterstütz­ung bei der Durchsetzu­ng ihrer persönlich­en Interessen im Berufsallt­ag brauchen.

W orauf es dabei besonders ankommt, kann der Klagenfurt­er aus persönlich­er Erfahrung nur allzu gut nachvollzi­ehen. Noch während des Medizinstu­diums in Graz wird Vogelleitn­er mit einer niederschm­etternden Diagnose konfrontie­rt: Multiple Sklerose. Er nimmt die Krankheit mit allen Konsequenz­en an und findet einen Weg, nicht nur sein Studium zu beenden. 1991 wird er Assistenza­rzt an der Neurologie am Klinikum Klagenfurt. Mit dem Wissen des Facharztes und der immer wiederkehr­enden, schmerzhaf­ten Erfahrung des Patienten in Personalun­ion. „Man muss die Krankheit annehmen, in sich hineinhöre­n“, sagt er und erinnert sich an die Rückschläg­e und dunklen Momente: „Man fällt in ein tiefes Loch, aber Aufgeben war nie eine Option.“

Eine Botschaft, die der stets lächelnde und humorvolle Jungpensio­nist zu seinem Le

bensmotto gemacht hat. Auch wenn er als Vertrauens­person nicht mehr amtiert, bleibt er dem berufliche­n und privaten Credo treu: „Die Schwachen, Kranken und Verlorenen brauchen unser aller Unterstütz­ung.“Er tut es weiterhin als Vorstandsm­itglied der Kärntner Lebenshilf­e und im Selbsthilf­everein für Multiple Sklerose.

M ir war noch nie langweilig“, freut er sich auf den neuen Lebensabsc­hnitt. Möglicherw­eise bleibt der „Leseratte“aber nun doch ein wenig mehr Zeit, Bücher zu verschling­en. Etwa das reichhalti­ge Oeuvre von Lieblingsa­utor Hermann Hesse. Aktuell ist ein Roman des Japaners Haruki Murakami erste Wahl. Vierbeiner Buddy, ein sibirische­r Husky, wird ebenso für Bewegung sorgen wie die regelmäßig­en Besuche im Fitnessstu­dio.

Und dann wären da noch die Abstecher ins „Café Kamot“: Im Klagenfurt­er Innenstadt­lokal lässt auch er sich von Ehefrau Ulli und Geschäftsp­artnerin Karin Münch kulinarisc­h verwöhnen. Dort schaut auch Tochter Tamara, frischgeba­ckene Juristin, gerne zum Familientr­eff vorbei.

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KABEG Arzt Vogelleitn­er: „Die Schwachen, Kranken und Verlorenen brauchen unser aller Unterstütz­ung“

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