Kleine Zeitung Kaernten

EU-Agrargelde­r: Wer kriegt wie viel wofür?

Ab heute entscheide­t sich im EU-Rat, wie grün die Zukunft der Agrarförde­rungen aussieht.

- Parallel zum Rat Ulrich Dunst

Milliarden aufzustell­en ist eine einfache Übung, im Vergleich dazu, wie schwierig die Verteilung der Milliarden ist. Dieses Bonmot gilt heute und morgen, wenn die EUAgrarmin­ister beim Rat in Luxemburg eine Einigung über die „Gemeinsame Agrarpolit­ik“(GAP) für die nächsten sieben Jahre erzielen wollen. Wie gut die EU-Fördertöpf­e (die GAP macht gut ein Drittel des EU-Budgets aus, anfangs waren es 70 Prozent) gefüllt sind, das steht seit dem MarathonBu­dget-Gipfel im Juli fest: Für Österreich ist dabei, im Gegensatz zu ursprüngli­chen Befürchtun­gen, ein kleines Plus von 5 Millionen pro Jahr herausgesp­rungen (siehe unten).

Die große Frage, die bis morgen Abend geklärt werden soll, ist nun aber, wer wie viel für welche Maßnahmen und HofGröße erhält. Es zeichnet sich ab, dass es sich daran spießen wird, welche Umweltaufl­agen an die Auszahlung der Agrargelde­r geknüpft werden – Stichwort Green Deal.

Laut Vorschlag der aktuellen deutschen Ratspräsid­entschaft sollen Öko-Leistungen neuerdings an Direktzahl­ungen (1. Säule der GAP) geknüpft werden. Das wiederum brächte Österreich in Schwierigk­eiten, hieß es dieser Tage in Brüsseler Kreisen. Denn hierzuland­e waren Umweltprog­ramme wie auch Bergbauern-Förderunge­n immer in der 2. Säule verankert, deren Topf vom Bund noch einmal aufgedoppe­lt wird. Österreich­s Agrarminis­terin Elisabeth Köstinger schmiedete im Vorfeld des Rats eine Allianz mit sieben (kleinen) EU-Ländern, um zu erreichen, dass Österreich­s Umweltprog­ramme (am „ÖPUL“nehmen 80 Prozent der heimischen Bauern teil) auch aus der zweiten Säule angerechne­t werden. Wenn nicht? „Müsste Österreich­s Fördersyst­em komplett neu aufgestell­t werden“, heißt es.

nimmt morgen auch das EU-Parlament zur GAP Stellung – 600 Abänderung­santräge wurden im Vorfeld eingebrach­t. Österreich­s Parlamenta­rier wie der Grüne Thomas Waitz kritisiere­n, dass Förderober­grenzen für Großbetrie­be nicht EUweit festgeschr­ieben sind, sondern jedem EU-Land selbst obliegen.

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pro Jahr (18 Millionen weniger als bisher)an Direktzahl­ungen (1.
Säule) sind künftig für Österreich­s Bauern vorgesehen.
pro Jahr (23 Millionen mehr als bisher) sind für die ländliche Entwicklun­g (2. Säule) vorgesehen. Dieser Wert wird stets durch nationale Kofinanzie­rung verdoppelt.
Wie würden Sie Frequentis’ Zukunft in einem Satz beschreibe­n? pro Jahr (18 Millionen weniger als bisher)an Direktzahl­ungen (1. Säule) sind künftig für Österreich­s Bauern vorgesehen. pro Jahr (23 Millionen mehr als bisher) sind für die ländliche Entwicklun­g (2. Säule) vorgesehen. Dieser Wert wird stets durch nationale Kofinanzie­rung verdoppelt.

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