Des Weltmeisters in Flandern
Der Giro streifte gestern die Kärntner Grenzen und rollte über den Tagliamento Richtung Piancavallo
Kilometer vor dem Ziel in Oudenaarde happig: Weltmeister Julian Alaphilippe, Mathieu van der Poel und Wout van Aert waren exquisit auf der Flucht und drückten aufs Tempo. Schlagartig wurde ein Begleitmotorrad
langsamer, van der Poel und van Aert kamen vorbei, Alaphilippe nicht. Er krachte hinein, überschlug sich und blieb liegen. Durch das Weiß des Weltmeistertrikots sickerte an der Schulter Blut, bevor er abtransportiert
wurde. Neben Schürfwunden und Prellungen brach er sich zwei Mittelhandknochen. In einem packenden Spurt sicherte sich der niederländische Meister van der Poel nach 243 Kilometern, 16 „Hellingen“ (kurze, harte Steigungen) und 14 Sektoren (Kopfsteinpflaster) um Zentimeter den Sieg. Michael Gogl (28.) war bester Österreicher, 55. wurde der Kärntner Marco Haller. Erstmals fuhren die Damen die „Ronde van Vlaanderen“und auch da ging der Sieg an die Niederlande: Chantal van den Broek-Blaak siegte nach 135 Kilometern mit elf „Hellingen“.
feierte Ineos den fünften Etappensieg dank Tao Geoghegan Hart und der Brite rutschte im Gesamtklassement auf den vierten Platz vor. Joao Almeida verteidigte im Schlussanstieg die Gesamtführung als Vierter des Tages. Zahnlos war allerdings der „Hai aus Messina“. Vincenzo Nibali kassierte nach Piancavallo hinauf eine Minute auf „Rosa“und ist vor dem heutigen Ruhetag samt Coronatests nur Siebenter. Als Tagessechster rangiert Patrick Konrad weiterhin auf Rang neun.