Kleine Zeitung Kaernten

Kampf um das Kropfitsch­bad

Vor zwei Jahren wurde der Verkauf des Bades in Krumpendor­f vermeldet. Doch seither tobt ein Rechtsstre­it.

- Von Thomas Cik Elvis Nake und Anwalt Alexander Todor-Kostic Vor drei Jahren

Die Saison ist vorbei, das Tor wieder versperrt, die Boote aus dem Wasser gehoben. Doch Ruhe herrscht rund um das Kropfitsch­bad nicht. Am Mittwoch stand am Landesgeri­cht Klagenfurt eine weitere Runde im Zivilproze­ss um den Verkauf der Liegenscha­ft an. Der Höhepunkt eines Streits, der vor zwei Jahren mit einer Jubelmeldu­ng begann.

Damals kündigte Elvis Nake an, die legendäre Liegenscha­ft in Krumpendor­f zu kaufen. Verkäuferi­n ist Rosemarie Jeuschenak, eine begüterte Erbin, die ihren Lebensmitt­elpunkt in Südafrika hat. Fern jeder emotionale­n Bindung zum Wörthersee. Nake, laut eigenen Angaben mit Immobilien­entwicklun­g und Facility-Services in Wien zu einem beträchtli­chen Vermögen gekommen, wollte die Liegenscha­ft um zehn Millionen Euro kaufen. Im Preis dateressen­ten

Die sogenannte Leitn auf der Nordseite der Bahnüberfü­hrung. Auf dieser Leitn wollte er Eigentumsw­ohnungen errichten und in Kombinatio­n mit dem Seezugang als Luxusimmob­ilien vermarkten. So weit der Plan – der nie umgesetzt wurde. „Wir haben seither neun Finanzieru­ngspläne von Nake erhalten, bei keinem einzigen wollte eine Bank mitmachen“, sagt Frank Rainer, Geschäftsf­ührer von Jeuschenak­s Gesellscha­ften in Österreich.

Nake und sein Anwalt Alexander Todor-Kostic sehen freilich die Schuld für das bisherige Scheitern des Deals auf der Gegenseite: „Im Dezember 2019 stand die Transaktio­n vor dem Abschluss, plötzlich wollte man den Treuhänder wechseln, verzögerte das dann aber, sodass es mit den Fristen knapp wurde.“Letztlich wurden mehr als sieben Millionen Euro auch auf ein Treuhandko­nto überwiesen. Ob das Geld rechtzeiti­g losgeschic­kt wurde, oder nicht, ist nun auch der rechtliche Streitpunk­t im Verfahren, das vor Richterin Christine KieberTrat­tner geführt wird. „Eine Detailfrag­e, die man nicht diskutiere­n würde, wenn man sich handelsein­s wäre“, meint Nakes Anwalt Todor-Kostic und unterstell­t der Gegenseite, bereits Verhandlun­gen mit anderen Inbei:

verlegte Elvis Nake (49) einen Großteil seiner Unternehme­n an den Wörthersee. In Medienberi­chten gab er selbst an „ein kleiner Geschädigt­er“von Martin Pucher (Commerzial­bank) zu sein und sprach darin auch von seinen guten Kontakten zu Ex-Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache.

zu führen. Ein Vorgang, den Rainer auch bestätigt. „Es wäre fahrlässig, das nicht zu tun, da wir davon ausgehen, dass der Verkauf an Nake nicht stattfinde­n wird, weil er schlicht kein Geld hat und wir uns somit ohnehin neue Partner suchen müssen.“

Die Möglichkei­ten, aus dem Kropfitsch­bad mehr als ein Bad

zu machen, sind allerdings ohnehin beschränkt. „Es gib einen Kabinentra­kt, das ehemalige Hotel, das Restaurant und die Marina samt allen entspreche­nden Widmungen. Damit ist ein profitable­r Betrieb sicher möglich. Mit einem Widmungsan­suchen braucht niemand zur Gemeinde kommen“, stellt Krumpendor­fs Bürgermeis­tern Hilde Gaggl (ÖVP) klar. Einzige Einschränk­ung: „Wenn wegen Reichtum geschlosse­n wird, sind uns die Hände gebunden.“Dann wäre es auch mit dem Zugang zum See vorbei. Mit diesem Argument wollte Nake – noch bevor er überhaupt im Grundbuch steht – einen Teil des Kropfitsch­bades übrigens an das Land Kärnten verkaufen. Dort winkte man, ob unrealisti

scher Preisvorst­ellungen, höflich ab.

Nake, dessen Gesellscha­ften zum größten Teil seiner Tochter Montana-Raquel gehören, ist übrigens nicht nur in Sachen Kropfitsch­bad derzeit in einen Rechtsstre­it verwickelt. Auch der groß angekündig­te Kauf des Café Sternad in Velden, eine der besten Immobilien in unmittelba­rer Nähe zum Schloss Velden, befindet sich laut TodorKosti­c „in einer Pattsituat­ion“. Die Familie Sternad will öffentlich „derzeit dazu nichts sagen“.

Die Nächste die in der Causa Korpfitsch­bad etwas sagen wird, ist Rosemarie Jeuschenak. Beim nächsten Gerichtste­rmin im Jänner wird sie via VideoLeitu­ng nach Südafrika befragt.

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Bis 2022 ist der Betrieb des Kropfitsch­bades gesichert
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CIK, TRAUSSNIG
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