Corona-Cluster in Pflegeheim nahm bei Geburtstagsfeier seinen Ausgang. Nun ist wieder ein Heim betroffen.
70 Personen wurden in der Folge positiv getestet. Gestern wurde ein weiterer Cluster in einem Pflegeheim in Klagenfurt bekannt.
Einen triftigen Grund zu feiern hatte eine Bewohnerin eines Klagenfurter Pflegeheims vor wenigen Wochen. Immerhin hatte die Frau Geburtstag. Wie interne Recherchen der Mitarbeiter ergaben, nahm das Unglück an diesem Tag seinen Lauf. „Die Bewohnerin wurde abgeholt und kam nach der Feier vermutlich infiziert zurück ins Heim“, sagt „Wie daham“-Geschäftsführer Otto Scheiflinger.
Da die Frau keine Symptome zeigte, konnte sich das Virus ungestört im ganzen Haus verbreiten. Erst bei einem Krankenhausaufenthalt – aus einem anderen medizinischen Grund – wurde die Frau routinemäßig getestet. Das Ergebnis ist der bisher größte Cluster Kärntens: 70 Personen, 55 Bewohner und 15 Mitarbeiter wurden positiv getestet. Laut Geschäftsführung zeigen alle Personen einen milden Verlauf, die ersten sind bereits wieder genesen.
Wer die Frau zur verhängnisvollen Party abgeholt hat, könne nicht genau rekonstruiert werden. In der Liste, in der sich Besucher freiwillig eintragen können, fand sich kein dementsprechender Name. Rein rechtlich war am Vorgang alles in Ordnung. „Es war wohl niemand aus der Familie. Wir können die Bewohner aber nicht im Zimmer einsperren und auch ältere Menschen haben ein Privatleben“, sagt Scheiflinger.
Mit der neuen Bundesverordnung, die im Zuge des Besuchermanagements eine verpflichtende Datenerfassung vorsieht, sollen solche Fälle in Zukunft leichter rückverfolgt wer- den können. Im „Wie daham“-Haus kehrt langsam wieder so etwas wie (Corona-)Normalität ein. Zahlreiche Infizierte haben die Infektion bereits überstanden. Seit Mitte der Woche hat es keine positive Testung mehr gegeben.
Drittes Pflegeheim. Wie der Landespressedienst gestern bekannt gab, ist in Klagenfurt nun ein drittes Pflegeheim von Covid-19 betroffen. Dort wurden 13 Bewohner und vier Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Die entsprechenden Umgebungstestungen des gesamten Heims sind abgeschlossen, die Ergebnisse sind noch ausstehend. Im Bezirk Feldkirchen wurde ein Mitarbeiter eines Beherbergungsbetriebes im Rahmen einer Routineuntersuchung seitens des Betriebes positiv getestet. In Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde wurden alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Der betroffene Mitarbeiter ist symptomlos und wurde – wie sieben Kontaktpersonen der Kategorie 1 – abgesondert. Für die Gäste des Hauses bestehe keine unmittelbare Gefährdung. Sie gelten als Kontaktpersonen der zweiten Kategorie und wurden dazu aufgerufen, ihren Gesundheitszustand zu beobachten.
Drei Klassen in Quarantäne. Im Stiftsgymnasium St. Paul wurden zwei Schüler positiv getestet. Nach den Herbstferien soll entschieden werden, in welcher Form die betroffenen drei Klassen fortgeführt werden.