Ein Ort der Reinigung für Geist und Seele
hungskraft ausübt. Bereits vor mehr als 1500 Jahren siedelten – wie zahlreiche archäologische Funde belegen – hier Menschen, die trotz der Abgeschiedenheit enge Handelsbeziehungen bis in den Mittelmeerraum pflegten. Die Römer huldigten der Gottheit Iovenat, die Siedlung Iuenna gab dem Jauntal seinen Namen. Frühe Christen errichteten eindrucksvolle Zeugnisse ihres Glaubens, von denen die steinernen Reste der Doppelkirchen ein Lied singen, das sich dem erschließt, der genau zu lauschen versteht.
Kärntens große Heilige, Hemma von Gurk, ist nicht nur die Namenspatin des Berges.
Ihr ist – in Eintracht mit der heiligen Dorothea – auch die Wallfahrtskirche geweiht. Im Frühling umsäumen manchmal Schafe mit ihren Lämmern das Gotteshaus und vermitteln ein Bild bukolischer Ruhe. Am Fuße der Rosaliengrotte sprudelt eine Quelle aus dem Fels, welcher der Volksmund heilende Kräfte zuschreibt, während die Statue der Pestheiligen Rosalia in der hölzernen Kapelle von Votivtafeln umrahmt wird.
nicht dem Glauben oder dem Aberglauben das Wort reden und auch nicht an der immensen historischen Bedeutung interessiert sein, um dem Zauber des Hemmaberges zu verfallen. An ganz klaren Tagen umfasst der Blick vom Gipfel das gesamte Jauntal und wandert weiter in Richtung Westen, wo man in der Ferne sogar den Wörthersee erahnt.
Dass die uralte Linde der Axt zum Opfer gefallen ist, weil die morschen Äste die Last der Jahrhunderte nicht mehr trugen, mag die Idylle etwas trüben. Trotzdem: Man sollte so manche stille Stunde genießen. Auf dem Hemmaberg wird der Kopf frei, die Gedanken werden klar, die Energie des magischen Ortes zieht in die Glieder – und man tritt gestärkt den Weg nach Hause an.