Zu 13 Jahren Haft verurteilter Serienvergewaltiger in Klagenfurt bringt Berufung gegen das Urteil ein.
Angehörige des in der Vorwoche verurteilten Mannes fühlen sich von anonymen Schreiben bedroht.
Der Serienvergewaltiger von Klagenfurt akzeptiert seine Strafe nicht. Der 30-Jährige wurde in der Vorwoche zu 13 Jahren Haft verurteilt. Laut Anklage hat er zehn Frauen vergewaltigt. Die meisten Opfer hat er vor einer Großdiskothek in Klagenfurt abgepasst und in ein angrenzendes Maisfeld gezerrt. „Ich hatte Todesangst. Ich dachte, er will mich umbringen“, erzählten die Opfer vor Gericht. Sie sind schwer traumatisiert.
Der Angeklagte will indes eine mildere Strafe. „Wir werden gegen das Urteil berufen“, sagt Hans Gradischnig, der Verteidiger des Mannes. Finanziert wird der Anwalt von einem langjährigen Freund des Angeklagten. Der Serientäter stammt aus Afrika und lebt seit vielen Jahren in Kärnten. Er war berufstätig, ohne Vorstrafen und ist Vater einer kleinen Tochter. Der Angeklagte war völlig unauffällig und führte quasi ein Doppelleben. Jahrelang konnte er von der Polizei nicht ausgeforscht werden. Beim Prozess hat der Mann ein Geständnis abgelegt. Während er in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Klagenfurt ist, geraten auch die Angehörigen des Serientäters unter Druck. Denn ein Unbekannter hat einen anonym Brief an die Nachbarn der Angehörigen verschickt. In dem Briefkuvert befanden sich Zeitungsausschnitte mit Berichten über die Serienvergewaltigung. „Lesen Sie, was die schwarze Bestie unserer Tochter angetan hat“, stand dabei geschrieben.
„Der Brief wurde außerhalb von Klagenfurt aufgegeben und der Absender gibt sich offenbar als Elternteil eines Opfers aus“, sagt Anwalt Philipp Tschernitz. „Die Angehörigen des Angeklagten sind jetzt in das Visier von jemandem geraten. Das macht ihnen Angst. Sie hatten bis zu der Verhaftung ja selbst keine Ahnung, dass ihr Angehöriger ein Vergewaltiger ist. Sie können nichts für diese Taten“, sagt Tschernitz. Er hat die anonyme Post nun der Polizei übergeben und Anzeige erstattet.