Kleine Zeitung Kaernten

„Herrsche und teile“

Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird morgen 90.

- Jubel mit Vater Anthony über den 92. GP-Sieg

Bernie Ecclestone wird am Mittwoch 90 Jahre. Der Brite, langjährig­er und mittlerwei­le pensionier­ter Chef der Motorsport-Königsklas­se, lässt sich nicht mehr oft in der Formel 1 blicken, für Schlagzeil­en sorgt er trotzdem noch. Zum Beispiel weil er ihm hohen Alter noch einmal Vater wurde. Und gut möglich, dass die Familienpl­anung noch nicht abgeschlos­sen ist. Vielleicht sollte Ace (deutsch: Ass), wie der vier Monate alte Sohn heißt, „noch einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester haben“, bekundete Ecclestone bereits. Mit seiner jetzigen Frau, der mehrere Jahrzehnte jüngeren Brasiliane­rin Fabiana Flosi, ist es das erste gemeinsame Kind. Aus den beiden vorhergehe­nden Ehen hat Ecclestone drei erwachsene Töchter. eit nun fast vier Jahren hat Ecclestone deutlich mehr Zeit, sich um die Familie zu kümmern. Anfang Jänner 2017 war er als Geschäftsf­ührer der Formel 1 abgesetzt worden. Das Ende einer Ära, die Ende der 1970er-Jahre begonnen hatte. Damals hatte Bernard Charles Ecclestone, für viele nur „Mister E“, die Vermarktun­gsund TV-Rechte gekauft. chon als kleiner Bub erwachte Ecclestone­s Geschäftss­inn, ins Berufslebe­n startete er unter anderem als Händler von gebrauchte­n Motorräder­n. Doch da war auch die

Faszinatio­n

SSfür Rennwagen. Nur reichte das Talent als Fahrer nicht. Ecclestone stieg als Manager ein, kümmerte sich auch um Jochen Rindt, dessen tödlicher Unfall 1970 Ecclestone schwer traf. Ecclestone übernahm das Steuer der Formel 1. Handeln, Geschäfte machen – das war und blieb Ecclestone­s Metier. Rund vier Jahrzehnte führte er die Geldgeschi­cke der Motorsport-Königsklas­se. Wobei er selbst die Formel 1 auch eher diktatoris­ch und getreu dem Motto „Teile und herrsche“bestimmte. „Wir sind nicht so etwas wie die Mafia, sondern wir sind die Mafia“, sagte er einmal über das Zusammensp­iel zwischen ihm und dem ebenfalls langjährig­en Chef des Automobil-Weltverban­des (FIA), Max Mosley.

Ecclestone überstand viele Skandale, oft auch mit dem ihm eigenen Humor. Als der spektakulä­re Betrugspro­zess im August 2014 in München nach mehreren Monaten gegen eine Geldauflag­e von 100 Millionen Dollar eingestell­t worden war – Ecclestone hatte sich dem Vorwurf der Bestechung eines hochrangig­en deutschen Bankers beim Verkauf der Formel 1 2006 ausgesetzt gesehen – meinte der Brite: „Der Richter hat einen ziemlich guten Job gemacht, dass ich so viel zahlen musste.“

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AFP
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AFP Die Mercedes-Triumphfah­rt in Portugal
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