„Herrsche und teile“
Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird morgen 90.
Bernie Ecclestone wird am Mittwoch 90 Jahre. Der Brite, langjähriger und mittlerweile pensionierter Chef der Motorsport-Königsklasse, lässt sich nicht mehr oft in der Formel 1 blicken, für Schlagzeilen sorgt er trotzdem noch. Zum Beispiel weil er ihm hohen Alter noch einmal Vater wurde. Und gut möglich, dass die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Vielleicht sollte Ace (deutsch: Ass), wie der vier Monate alte Sohn heißt, „noch einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester haben“, bekundete Ecclestone bereits. Mit seiner jetzigen Frau, der mehrere Jahrzehnte jüngeren Brasilianerin Fabiana Flosi, ist es das erste gemeinsame Kind. Aus den beiden vorhergehenden Ehen hat Ecclestone drei erwachsene Töchter. eit nun fast vier Jahren hat Ecclestone deutlich mehr Zeit, sich um die Familie zu kümmern. Anfang Jänner 2017 war er als Geschäftsführer der Formel 1 abgesetzt worden. Das Ende einer Ära, die Ende der 1970er-Jahre begonnen hatte. Damals hatte Bernard Charles Ecclestone, für viele nur „Mister E“, die Vermarktungsund TV-Rechte gekauft. chon als kleiner Bub erwachte Ecclestones Geschäftssinn, ins Berufsleben startete er unter anderem als Händler von gebrauchten Motorrädern. Doch da war auch die
Faszination
SSfür Rennwagen. Nur reichte das Talent als Fahrer nicht. Ecclestone stieg als Manager ein, kümmerte sich auch um Jochen Rindt, dessen tödlicher Unfall 1970 Ecclestone schwer traf. Ecclestone übernahm das Steuer der Formel 1. Handeln, Geschäfte machen – das war und blieb Ecclestones Metier. Rund vier Jahrzehnte führte er die Geldgeschicke der Motorsport-Königsklasse. Wobei er selbst die Formel 1 auch eher diktatorisch und getreu dem Motto „Teile und herrsche“bestimmte. „Wir sind nicht so etwas wie die Mafia, sondern wir sind die Mafia“, sagte er einmal über das Zusammenspiel zwischen ihm und dem ebenfalls langjährigen Chef des Automobil-Weltverbandes (FIA), Max Mosley.
Ecclestone überstand viele Skandale, oft auch mit dem ihm eigenen Humor. Als der spektakuläre Betrugsprozess im August 2014 in München nach mehreren Monaten gegen eine Geldauflage von 100 Millionen Dollar eingestellt worden war – Ecclestone hatte sich dem Vorwurf der Bestechung eines hochrangigen deutschen Bankers beim Verkauf der Formel 1 2006 ausgesetzt gesehen – meinte der Brite: „Der Richter hat einen ziemlich guten Job gemacht, dass ich so viel zahlen musste.“