Kleine Zeitung Kaernten

Ludwig schwenkt von Grün auf Pink

Wien steuert auf eine SPÖ-NeosKoalit­ion hin. Die Grünen bieten sich aber weiter als Partner an.

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Es sei ein mutiger, neuer Weg, den die SPÖ in Wien fortan beschreite­n möchte, erklärte Michael Ludwig gestern Mittag und gab damit den Startschus­s für Koalitions­verhandlun­gen mit den Neos. „Wir wollen die Tür für eine Fortschrit­tskoalitio­n öffnen“, so der Wiener Bürgermeis­ter. Nach zehn Jahren Zusammenar­beit mit den Grünen strebt die SPÖ daher die erste rot-pinke Landesregi­erung Österreich­s an.

Mit den Neos sei es möglich, „neue Schwerpunk­te zu setzen“, sagt Ludwig im Bezug auf

die Beweggründ­e für seine Entscheidu­ng. In gesellscha­ftspolitis­chen Fragen sei man sich bereits bei den Sondierung­sgespräche­n vergangene Woche sehr schnell einig gewesen, auch in wirtschaft­spolitisch­en Angelegenh­eiten wird man auf einen gemeinsame­n Nenner kommen, ist sich der Bürgermeis­ter sicher.

Gleichzeit­ig stellt Ludwig die Machtverhä­ltnisse in einem möglichen rot-pinken Bündnis klar: „Aufgrund des Wahlergebn­isses ist die SPÖ sechsmal so stark wie die Neos.“Das plan

mäßig bis Mitte November beschlosse­ne Koalitions­abkommen soll daher in erster Linie eine „deutliche sozialdemo­kratische Handschrif­t“tragen.

Neos-Chef Christoph Wiederkehr sprach indes von einem historisch­en Tag für seine Partei und freut sich auf „konstrukti­ve Verhandlun­gen“. In den Gesprächen mit der SPÖ werde er vor allem einen „großen Wurf“im Bildungsbe­reich fordern. Ob er darin auch den Bildungsst­adtratspos­ten für sich reklamiere­n wird, ließ er aber vorerst offen. Ludwig habe er

als jemanden mit Handschlag­qualität kennengele­rnt, so Wiederkehr. Dementspre­chend optimistis­ch ist er, dass die Verhandlun­gen zeitnah zu einem Abschluss kommen werden.

Die Grünen bezweifeln wiederum eine rasche Einigung zwischen Rot und Pink und bieten sich weiter als Partner an. Der Schritt des Bürgermeis­ters sei kein erfreulich­er, man solle den Tag aber nicht vor dem Abend loben. „Unsere Türen für mögliche Verhandlun­gen bleiben offen“, erklärt Parteichef­in Birgit Hebein.

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Christoph Wiederkehr (Neos), Michael Ludwig (SPÖ), Birgit Hebein (Grüne)
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