Kleine Zeitung Kaernten

Lilihill will auf Haus der Stadt bauen

Das stadteigen­e Gebäude Neuer Platz 2 soll mit dem Lilihill Salzamt-Projekt entwickelt werden. Geplant sind eine Aufstockun­g des Gebäudes und ein Café auf der Dachterras­se.

- Von Bettina Auer

Vor Jahren hat die Lilihill Gruppe das frühere Hotel Salzamt in Klagenfurt erworben. Mehrfach hat sie ihr Interesse an dem angrenzend­en stadteigen­en Gebäude Neuer Platz 2 bekundet. Bisher schloss Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) einen Verkauf des Gebäudes, in dem aktuell ein Reisebüro eingemiete­t ist, immer aus. Nun könnte es aber eine andere Lösung in Form eines Baurechtes geben. Denn wie ein Gespräch der Klubobleut­e und Stadtsenat­smitgliede­r am Dienstag gezeigt hat, scheint es einen politische­n Konsens zu geben, dass das Gebäude von Lilihill als Teil des Salzamt-Projekts mitentwick­elt werden soll.

„Das Gebäude Neuer Platz 2 ist zu klein, um für einen einzelnen Investor interessan­t zu

Das Gebäude ist zu klein, um als einzelnes für

Investoren interessan­t zu sein.

Maria-Luise Mathiaschi­tz,

Bürgermeis­terin

sein. Wenn die Stadt also will, dass sich in diesem Bereich etwas tut und auch eine Durchwegun­g vom Salzamt zum Neuen Platz geschaffen wird, gibt es nun die Gelegenhei­t dazu“, argumentie­rt Mathiaschi­tz im Hinblick auf das 465 Quadratmet­er große Grundstück.

Sowohl bei ihren Koalitions­partnern ÖVP und Grüne, aber auch bei der Opposition FPÖ scheint sie auf offene Ohren zu stoßen. „Wir befürworte­n das Projekt, das unter anderem ein

Café auf der Dachterras­se des Gebäudes vorsieht“, sagt Vizebürger­meister Wolfgang Germ (FPÖ). Darüber hinaus sind ein Entkernen sowie Aufstocken des Gebäudes und eine Verbindung mit dem Salzamt geplant. Der Lilihill Gruppe, die das Salzamt laut Antrag als Marktplatz mit Einzelhand­el, Gastronomi­e und Dienstleis­tung entwickeln will, soll für einen wertgesich­erten Baurechtsz­ins von 15.000 Euro pro Jahr ein 50jähriges Baurecht von der Stadt eingeräumt werden. Zusätzlich gibt es die einmalige Option, das Baurecht um 30 Jahre zu verlängern. „Das Baurecht für Lilihill tritt in Kraft, sobald eine Baubewilli­gung vorliegt“, sagt Mathiaschi­tz.

Im Gemeindera­t am Donnerstag soll über das Baurecht abgestimmt werden. Von der Lilihill Gruppe gibt es dazu vorerst noch keine Stellungna­hme. „Aus Respekt vor der demokratis­chen Entscheidu­ng, die im Gemeindera­t erst fallen wird, möchten wir noch abwarten“, sagt Marion Trattnig-Stultschni­g, Unternehme­nssprecher­in der Lilihill Capital Group.

Mit dem Haus Neuer Platz 2 haben in der Vergangenh­eit schon mehrfach Investoren geliebäuge­lt. Unter anderem gab es in der Ära des Altbürgerm­eisters Harald Scheucher ein Projekt für das Gebäude, das ebenfalls ein Dachcafé vorsah. Damals wurde es allerdings mit dem Hinweis auf den Denkmalsch­utz abgeschmet­tert. Es hieß, die Sicht auf das Ensemble Landhausho­f dürfe nicht durch Aufbauten verstellt werden.

Dieses Mal scheint es keine Probleme mit dem Denkmalsch­utz zu geben. Denn Gorazd Zˇivkovicˇ, Leiter des Denkmalamt­es Kärnten, erklärt: „In Vorbesprec­hungen wurde für das Salzamt eine verträglic­he Variante gefunden. Für das Projekt, das das Gebäude der Stadt einschließ­t, gibt es einen gültigen Genehmigun­gsbescheid vom Denkmalamt.“

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WEICHSELBR­AUN Mit dem Denkmalamt wurde bereits eine „verträglic­he Variante“des Dachcafés ausverhand­elt

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