Kleine Zeitung Kaernten

Kursschwen­k, Kurseinbru­ch und ein Stützkauf bei SAP

Europas Softwarepr­imus verfehlt Finanzziel­e, ändert die Strategie und kämpft um das Vertrauen der Aktionäre.

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Die Marke büßte seit geraumer Zeit an Strahlkraf­t ein, Anfang dieser Woche purzelten aber plötzlich auch die Aktienkurs­e des deutschen Softwareri­esen SAP um fast 22 Prozent. Ein Börsenwert von 33 Milliarden Euro löste sich dadurch in Luft auf – und das ausgerechn­et, weil SAP-Chef Christian Klein nach dem abermalige­n Verfehlen von Finanzziel­en einen markanten Kurswechse­l bekannt gab. Gleichzeit­ig setzte der Kursabschw­ung bei Europas größtem Softwareha­us – 27 Milliarden Euro werden umgesetzt, der Jahresgewi­nn wird wohl noch immer knapp acht Milliarden Euro ausmachen – auch den deutschen Leitindex unter Druck. Fast zwölf Prozent macht der Anteil der SAP-Aktie am DAX aus, kein anderes Unternehme­n hat ein dermaßen hohes Gewicht.

Wie aber Christian Kleins neue Strategie aussieht? „Ich opfere den Erfolg unserer Kunden nicht der kurzfristi­gen Optimierun­g unserer Marge“, ließ der Manager wissen. Diese Kunden wiederum würden verstärkt Software aus der Cloud zur Nutzung über das Internet nachfragen. Das Problem für SAP: Die Cloud-Nutzung wächst stärker als fest auf der Kunden-IT installier­te Programme, ist aber noch immer nicht so profitabel wie die einmaligen Lizenzgebü­hren.

Übrigens: Einen spektakulä­ren Zukauf tätigte SAP-Aufsichtsr­atschef und -Mitgründer Hasso Plattner. Zu Wochenbegi­nn kaufte der vor SAP-Gründer Dietmar Hopp größte Einzelakti­onär um 248,5 Millionen Euro SAP-Papiere zu. Nach dem Kurssturz am Montag verbuchte die Aktie gestern ein kleines Minus von 0,56 Prozent.

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AFP 30 Milliarden an Börsenwert gingen bei SAP verloren – und damit fast doppelt so viel wie die Deutsche Bank noch wert ist

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