Kleine Zeitung Kaernten

Studieren nur bei Leistung

Geplante Novellieru­ng sorgt für Kritik.

- Jakob Illek

Studierend­e sollen künftig nur weiterstud­ieren dürfen, wenn sie eine Mindestlei­stung von 16 ECTS-Punkten pro Studienjah­r vorlegen können. So sieht es eine geplante Novelle des Universitä­tsgesetzes vor. Vor einem Erlöschen der Zulassung muss die jeweilige Uni jedoch mehrfach warnen und Unterstütz­ung anbieten. Als Ausgleich soll eine Beurlaubun­g von Studenten für zwei Semester möglich sein, während der die Mindestlei­stung nicht erbracht werden muss. Derzeit sind Studienplä­ne so konzipiert, dass mit 60 absolviert­en ECTS pro Studienjah­r das jeweilige Studium in Mindeststu­dienzeit abgeschlos­sen wird.

Der Gesetzesen­twurf liege zwar noch nicht zur Begutachtu­ng vor, dennoch sorgt er bei den Vertretern der Hochschüle­rschaft bereits für viel Kritik. Einen „Fausthieb ins Gesicht der Betroffene­n“nennt etwa Simon Malácˇek, Vorsitzend­er der ÖH der TU Graz, den Vorschlag. Eine solche Novelle wäre „sozial selektiv“und würde Studierend­enrechte „mit Füßen treten“, warnt Keya Baier von den Grünen und Alternativ­en Studierend­en.

Vor allem bei arbeitende­n Studenten würde eine solche Regelung massive Probleme verursache­n, die finanziell­e Belastung sei hoch. Laut der Studierend­en-Sozialerhe­bung 2019 seien rund 65 Prozent aller Studierend­en im Schnitt 20,5 Stunden pro Woche erwerbstät­ig. Bereits im März wurde von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) eine Novelle des Studienrec­hts angekündig­t.

Newspapers in German

Newspapers from Austria