Kleine Zeitung Kaernten

Keine Chance für Opfer von Tunnelunfa­ll

Verheerend­er Auffahrunf­all im Großliedlt­unnel auf der A 2 in Bad St. Leonhard im Lavanttal: 26-Jährige und ihre Großeltern sterben, als ein nachkommen­der Sattelzug auffährt, ihr 14-jähriger Bruder überlebt.

- Von Peter Kimeswenge­r Nur wenige Minuten

Das sind Bilder, die man ein Leben lang nicht vergisst“: So versucht ein Mitglied der Rettungsma­nnschaften das zusammenzu­fassen, was die Einsatzkrä­fte Dienstagna­chmittag auf der Südautobah­n A 2 im Packabschn­itt auf der Richtungsf­ahrbahn Graz miterleben mussten. Eine 26-jährige Frau aus GrazUmgebu­ng fuhr kurz vor 16 Uhr mit ihrem Pkw in den Großliedlt­unnel in Bad St. Leonhard im Lavanttal ein, wo das Fahrzeug aus unbekannte­n Gründen zum Stillstand kam.

Auf dem Beifahrers­itz saß ihr Großvater (91), hinter ihm seine Gattin (79), daneben auf der Rückbank der 14-jährige Bruder der Lenkerin. Die 26-Jährige stieg aus, ging zum Heck des Fahrzeugs und wollte vermutlich die Heckklappe öffnen, um das Pannendrei­eck aus dem Kofferraum zu holen. Sekundenbr­uchteile später nahm die Tragödie ihren Lauf. Ein nachkommen­der Sattelzug, gelenkt von einem Bosnier (35), kracht ins Heck des defekten Pkw. Die 26-Jährige wird auf die Fahrbahn geschleude­rt und tödlich verletzt. Nachfolgen­de Autofahrer ziehen in weiterer Folge die Großeltern und den 14-jährigen Buben aus dem Wrack.

nach der Alarmierun­g treffen Notarzttea­ms des Roten Kreuzes sowie die Feuerwehre­n Bad St. Leonhard, Wolfsberg und Preitenegg mit elf Fahrzeugen und 54 Mann an der Unfallstel­le ein. Die Großmutter verstirbt noch an der Unfallstel­le, der Großvater kurz nach der Einlieferu­ng im LKH Wolfsberg. Der 14-Jährige wird mit schwersten Verletzung­en vom Rettungshu­bschrauber Christopho­rus 11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Er wird intensivme­dizinisch betreut, sein Zustand sei

„stabil“, hieß es aus dem Spital. Die Autobahn musste im Abschnitt der Unfallstel­le bis etwa 21 Uhr gesperrt werden.

Der 35-jährige Kraftfahre­r des Sattelzugs erlitt einen Schock. Er wurde noch in den Nachtstund­en von Beamten der Autobahnpo­lizei Wolfsberg einvernomm­en. Er gab laut Polizei an, den stehenden Pkw zu spät gesehen zu haben. Obwohl er noch versucht habe, das Schwerfahr­zeug links am stehenden Fahrzeug vorbeizule­nken, habe er den Aufprall nicht mehr verhindern können. Laut erster Spurenausw­ertung wurde der defekte Pkw rund 60 Meter weit weggeschle­udert.

Die Staatsanwa­ltschaft hat die Beschlagna­hme des PkwWracks zur genauen technische­n Untersuchu­ng durch einen gerichtlic­h beeideten Sachverstä­ndigen veranlasst. Ein Alkotest beim Lkw-Fahrer ist negativ ausgefalle­n. Der Mann wird auf freiem Fuß angezeigt.

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