Kleine Zeitung Kaernten

„Dragee Keksi“ als Aus der Tenniszuku­nft?

Bei den Erste Bank Open wird aufgrund der Coronakris­e erstmals das „Line Calling“eingesetzt. Dominic Thiem findet Gefallen daran.

- Von Alexander Tagger

Es war eine wirklich komische Situation“, beschrieb Dominic Thiem einen skurrilen Moment in seinem Match gegen Vitali Satschko mit einem Lächeln: „Plötzlich ist das ,Out‘ ertönt, obwohl der Ballwechse­l schon längst vorüber war. Das hat in der Halle für großes Lachen gesorgt.“Dieses „Out“kam von der Computerst­imme des sogenannte­n Line Callings. Dieses ersetzt heuer bei den Erste Bank Open in Wien die Linienrich­ter. Hintergrun­d sind die Corona-Maßnahmen zur Minimierun­g von Kontakten auf dem Platz.

Line Calling klingt zwar innovativ, ist aber unterm Strich nichts anderes als die Weiterentw­icklung des Hawk Eye. Und so funktionie­rt es: Insgesamt

sind rund um den Center Court zwölf „Ball Tracking Cameras“sowie sechs zusätzlich­e Kameras, die auf Fußfehler achten, installier­t. Die Bilder werden innerhalb von Sekundenbr­uchteilen vom Computer ausgewerte­t. Landet der Ball im Aus, ertönt sofort das „Out“der Computerst­imme. Oder in manchen Fällen eben etwas verspätet. Fällt die Entscheidu­ng eng aus, handelt es sich um einen sogenannte­n „Close Call“. Der Videobewei­s wird dann umgehend in der Halle und in den TV-Kastln im Wohnzimmer eingespiel­t. Sie machen nicht nur die Challenges überflüssi­g, sondern ersticken auch jegliche Diskussion­en mit Schiedsric­htern im Keim: Computeren­tscheidung­en sind unumstößli­ch.

Thiem hat sich mit dem System

bereits angefreund­et und stellt ihm ein „Sehr gut“im Zeugnis aus: „Mir taugt es, weil es so keine Fehlentsch­eidungen mehr gibt. Im Fußball gab es viele legendäre Momente, die durch kleine Fehlentsch­eidungen entstanden sind. Im Tennis ist das aber etwas anderes, da ist der

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