Kleine Zeitung Kaernten

Making „Sweet Lake City“ great again

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Amerikanis­che Präsidente­n zählen seit jeher nicht zu meinen Hobbys, auch wenn sie als Smalltalk-Thema fast so beliebt sind wie das Wetter. Deshalb weiß ich von ihnen auch nur, dass sie – jedenfalls in der Darstellun­g europäisch­er Medien, diesen ‚Fernfuchtl­ern‘ (© by Peter Handke), zyklisch entweder weltunterg­angsbringe­nde Affen – oder der Messias sind, der der Welt seinen Segen ‚Yes We Can!‘ spendet. Der Affe hingegen meint finster: ‚Makin’ America Great Again.‘“Das habe ich vor vier Jahren anlässlich des Amtsantrit­ts von Donald T. hier geschriebe­n. Im Englischen gibt es drei Begriffe für „groß“: Big. Large. Great. „Great“ist nicht messbar.

Und weiter: „Ich bin einer der ganz wenigen österreich­ischen Intellektu­ellen, die die bilaterale­n Beziehunge­n zwischen Mexiko und USA nicht in allen Details aus dem FF beherrsche­n. (Jedenfalls scheint gerade wieder einer der grottigen OrangUtan-Apokalypti­ker im Oval Office an der Reihe zu sein, und die europäisch­en Medien transporti­eren ihn wie ein Erdbeben, einen Tsunami, eine Seuche oder Hungersnot ...“)

N achdem im ersten Jahr seiner Amtszeit praktisch täglich Chaos ausgebroch­en und circa alle vierzehn Tage die Welt untergegan­gen ist, ist dann ja tatsächlic­h eine noch viel schlimmere Plage, das Coronaviru­s, über den Globus gekommen, und wenn er ihn schon nicht persönlich erfunden und ihn – anders als 220.000 Amerikaner – offenbar überlebt hat, so ist er doch auf jeden Fall vor lauter Ignoranz, Selbstüber­schätzung und Dilettanti­smus daran erkrankt! Quod erat demonstran­dum! Was für ein Trumpel! Und deswegen reagiert das kritische Feuilleton mit einer bissigen Donald & Donald-Karikatur: Der Schnabel des einen dient dem anderen als Frisur!

D ass die amerikanis­che Bevölkerun­g nicht zur Kenntnis nehmen will, was der angefresse­ne Gesichtsau­sdruck von Lou Lorenz-Dittlbache­r zu bedeuten hat! Aber ihr werdet schon sehen, was ihr von euren Wildwest-Methoden habt! 4 Jahre auf der ORF-Watchlist! Und wenn ihr nicht spurt: 8! Gnadenlos!“Nicht nur in den USA, auch hier stehen Wahlen an, wie in Salt Lake City so auch in Sweet Lake City. Dort in Amerika wollte man eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen, hier eine Eishalle, ein Hallenbad einen neuen Flughafen, das Schlosshot­el Wörthersee retten, renovieren, revitalisi­eren, außerdem das eine oder andere Weltrettun­gsprojekt. Makin’ Sweet Lake City (© by me) Great Again! Dazu demnächst mehr – falls die Welt nicht untergeht!

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Egyd Gstättner über Amerika, Chaos, Größe und Analogien zum heimatlich­en Klagenfurt

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