Texte aus dem „Hafen der Vielfalt“
Rijeka-Schwerpunkt in den neuen „Lichtungen“.
Zu Beginn des Jahres fiel die frisch gekürte Kulturhauptstadt Rijeka buchstäblich ins Wasser: Die spektakuläre Eröffnung im Februar fand im strömenden Regen statt, der „Hafen der Vielfalt“, so das Motto des Spektakels, wurde anschließend coronabedingt viel zu selten zur Anlaufstelle für KulturTouristen.
Wie bunt und multikulturell das literarische Leben der einstigen Industriestadt in der Kvarner-Bucht ist, zeigt die aktuelle Ausgabe der „Lichtungen“, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik mit Sitz in Graz. Darin kuratierte die Kärntner Autorin und Universitätslektorin Bianca Kos einen spannenden Schwerpunkt zum Thema „Literatur aus der Kulturhauptstadt Rijeka“. Wer weiß schon, dass es mit Fiumanisch einen italienischen Dialekt gibt, der in Rijeka/Fiume gesprochen wird? Dass hier jedes Jahr ein Festival der europäischen Kurzgeschichten stattfindet und die 130.000-EinwohnerStadt an der Adria eine lebendige Literaturszene mit Autoren, Übersetzern, Bloggern in drei Sprachen hat? Sieben davon stellten ihre Texte für die „Lichtungen“zur Verfügung und Bianca Kos resümiert: „Wenn mich jemand fragen würde, was das Spezifische an dieser Literatur aus Rijeka ist – ja, dann würde ich sagen, es ist dieses Hintergründige, das zwischen Hell und Dunkel hin und her Schaukelnde, hoch und nieder, so lustig und so grauenhaft, bis einem ganz schwindlig wird.“