Kleine Zeitung Kaernten

Nur hohe Impfrate bringt normalen Alltag zurück

- Karin Haar mahnt, dass die Folgen einer Covid-Erkrankung in keinem Verhältnis zum Risiko beim Impfen stehen Karin Haar ist seit 1. Jänner 2021 Leitende Infektions­Epidemiolo­gin der Stadt Villach

Schutzimpf­ungen retten jedes Jahr Millionen von Menschenle­ben und gehören daher zu den wichtigste­n und wirksamste­n Präventivm­aßnahmen in der Medizin. Auch mit der nun erhältlich­en CoV-Impfung wird die Rückkehr zu einem normalen Alltags- und Arbeitsleb­en jedoch nur bei einer sehr hohen Durchimpfu­ngsrate möglich sein. Jeder von uns kann dazu beitragen.

Die Kooperatio­n aus Wissenscha­ft, Technik und Administra­tion hat eine sehr rasche Impfstoffe­ntwicklung ermöglicht, und das, ohne Kompromiss­e in Bezug auf die Impfstoff-Sicherheit einzugehen. Die derzeit zugelassen­en mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer bzw. Moderna werden hinsichtli­ch ihrer Sicherheit und Wirksamkei­t als gleichwert­ig beurteilt. Bei

beiden Impfstoffe­n können

„Angesichts der wir davon ausgehen,

epidemiolo­gischen dass mehr als 90 % aller Situation Geimpften vor der Erkrankung

werden wir die geschützt sind.

Ob eine Impfung auch

Schutzmaßn­ahmen

eine Ansteckung anderer bis weit in

Personen verhindern

das Jahr 2021 fortsetzen kann, ist derzeit noch müssen.“nicht bekannt. Klar ist,

dass die Impfung einen enormen Nutzen bringt. Die Risiken stehen in keinem Verhältnis zu den Folgen einer Erkrankung. Was die neu aufgetrete­ne und in Großbritan­nien identifizi­erte Virus-Variante betrifft, wird aufgrund der erhöhten Übertragba­rkeit die Auswirkung der Covid-19-Krankheit in Bezug auf Krankenhau­saufenthal­te und Todesfälle als hoch eingeschät­zt. Das gilt besonders für Personen in älteren Altersgrup­pen oder mit bestimmten Vorerkrank­ungen. Umso wichtiger ist es, diese Gruppen so rasch wie möglich zu impfen.

Es ist aber auch klar, dass Impfstoffe nur zusammen mit anderen Maßnahmen die Epidemie unter Kontrolle halten können. Wir müssen geduldig und wachsam bleiben, um uns gegenseiti­g durch körperlich­e Distanzier­ung, gute Handund Atemhygien­e und Verwendung von Gesichtsma­sken zu schützen. Angesichts der aktuellen epidemiolo­gischen Situation werden wir die Maßnahmen wohl noch bis weit in das Jahr 2021 hinein fortsetzen müssen. So lange, bis wir die Auswirkung­en der Impfung auf die gesamte öffentlich­e Gesundheit sehen können.

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