„Ignorant gegenüber Natur und Wildtieren“
Skitourengeher seien vielerorts rücksichtslos – das müsse sich dringend ändern.
„Zu viel Verkehr in der freien Wildbahn“, 13. 1.
Ich habe nichts gegen „zivilisiertes“Tourengehen, aber das, was derzeit in vielen Gebieten stattfindet, ist ignorant gegenüber Natur, Wildtieren, Waldeigentümern und Jägern. Es finden sich heuer viele Skispuren in Gebieten, in welchen es solche noch nie zuvor gab. Jede dieser Spuren im freien Gelände führt in den darunterliegenden Wald. Dort befinden sich Wildeinstände und Notfütterungen, die von den Jägern bei hoher Schneelage in mühevoller Arbeit beschickt werden. In deren Umfeld hält sich in Winterruhe befindliches Wild auf, das bei Störungen aufgeschreckt flüchtet, seine Energiereserven aufbraucht und zum Teil erschöpft verendet. Die Überlebenden schädigen in den Fluchtgebieten junge Bäume irreparabel, weil sie hungrig deren Rinde vom Stamm fressen. Einige Übereifrige lassen sich ihren Tourenspaß selbst nächtens nicht nehmen.
Viele Skispuren führen auch durch Aufforstungsflächen, für welche ein striktes Betretungsverbot gilt. Jungbäume werden mit den Stahlkanten stark oder letal geschädigt. Teure Wiederaufforstungen sind die Folge. Besonders respektlos handeln Tourengeher, die mit Drahtzangen unterwegs sind und damit bei Almzäunen die Drähte durchtrennen, um hindernisfrei ihrem Vergnügen zu frönen. Bedauerlich ist, dass die Alpinverbände sich zu all diesen Verstößen bisher in Schweigen hüllen.
Den Grundeigentümern kann nur geraten werden, Hinweistafeln, welche der Spaß- und Freizeitgesellschaft den Weg in diese Gebiete weisen, nur per schriftlichem Vertrag aufstellen zu lassen (Alpenverein und andere Alpinverbände, Tourismusverbände usw.) bzw. einen solchen nachzuverlangen, um nicht später, wenn sie solche schadensbedingt wieder entfernen wollen, mit Ersitzungsklagen konfrontiert zu werden.
DI Rudolf Fritzer, Feldkirchen