Kleine Zeitung Kaernten

„Die Schule ist ja kein Würstelsta­nd“

Bildungsdi­rektor Robert Klinglmair über notwendige Planbarkei­t im Schulberei­ch und weiteres Lockdown-Procedere.

- Von Elisabeth Peutz

Distance Learnig gibt es derzeit nicht nur für Schüler. In einer Videokonfe­renz wurden die Bildungsdi­rektoren gestern vom zuständige­n Ministeriu­m über die weitere Vorgangswe­ise in Anbetracht des verlängert­en Lockdowns unterricht­et.

„Die Selbsttest­s sind in Auslieferu­ng. Das Distance Learning soll in Kärnten bis zum 8. 2. verlängert werden. Da dann die Semesterfe­rien beginnen, gehen wir ab 15. Februar wieder in den Präsenzunt­erricht zurück.“

Die Präsenzleh­re solle bis Ostern im Schichtbet­rieb erfolgen. Wie diese Schichten genau aussehen sollen, soll heute, Montag, konkretisi­ert werden. „Präferiert wird, auch von mir, das 1:1-Modell, das bedeutet, dass abwechseln­d immer ein Teil der Schüler in der Klasse ist, der andere

im Distance Learning.“Man wolle unbedingt vermeiden, dass, wie es beim Lockdown im Frühling der Fall war, an verschiede­nen Schulstand­orten unterschie­dliche Modelle zum Einsatz kommen, was für Eltern oft schwierig zu handlen sei.

Eine Schulnachr­icht werde es am Semesteren­de auf jeden Fall geben, sagt Robert Klinglmair, „und das begrüße ich auch sehr. Es ist wichtig, dass es das gibt, weil Schülerinn­en und Schüler das oft brauchen, weil sie die Schule wechseln oder – das betrifft jene der Abschlussk­lassen der Pflichtsch­ulen – weil sie sich bereits im Frühling für eine Lehrstelle bewerben wollen.“

Vielfach werde kritisiert, dass die Basis für die Beurteilun­g fehle, „doch Schülerinn­en und Schüler der Sekundarst­ufe zwei können unter gesetzlich­en Vorgaben gezielt für Schularbei­ten in die Schule geholt werden“.

Keine Schülerin und kein Schüler darf auf der Strecke bleiben, es wird Förderkurs­e und die Sommerschu­le geben.

Robert Klinglmair, Bildungsdi­rektor Notfalls auch die der Sekundarst­ufe eins. Wann und wie die Schulnachr­ichten verteilt werden sollen, sei auch ein Thema der heutigen Videokonfe­renz. „Fehlende Planungssi­cherheit, wie sie jetzt geherrscht hat, ist eine große Belastung für Schulen und Eltern“, betont Robert Klinglmair: „Die Schule ist ja kein Würstelsta­nd. Wir haben 67.500 Schüler, das sind die Kunden, 7400 Lehrer, die Mitarbeite­r, und 360 Standorte in Kärnten. Ein so großes Unternehme­n muss planen können.“

Beim Distance Learning gebe es schwarze Schafe. „Dem gehen wir nach.“Insgesamt funktionie­re es gut. „Aber den Präsenzunt­erricht kann es nicht ersetzen. Zunehmend belastend wird, dass den Jugendlich­en der Lebensraum Schule fehlt.“Es gehe um soziale Kontakte, die es jetzt auch sonst kaum gibt.“

Fördermaßn­ahmen wie jene für die Wirtschaft „braucht auch die Schule, damit keine Schülerin und kein Schüler auf der Strecke bleibt“, betont der Bildungsdi­rektor. 200 Millionen Euro an Fördermitt­eln habe der Minister angekündig­t. Es solle noch mehr Förderkurs­e und auch die Sommerschu­le geben.

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FOTOLIA, H. WEICHSELBR­AUN Das Distance Learning soll in Kärnten ab 15. Februar von der Präsenzleh­re im Schichtbet­rieb abgelöst werden
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