„Die Schule ist ja kein Würstelstand“
Bildungsdirektor Robert Klinglmair über notwendige Planbarkeit im Schulbereich und weiteres Lockdown-Procedere.
Distance Learnig gibt es derzeit nicht nur für Schüler. In einer Videokonferenz wurden die Bildungsdirektoren gestern vom zuständigen Ministerium über die weitere Vorgangsweise in Anbetracht des verlängerten Lockdowns unterrichtet.
„Die Selbsttests sind in Auslieferung. Das Distance Learning soll in Kärnten bis zum 8. 2. verlängert werden. Da dann die Semesterferien beginnen, gehen wir ab 15. Februar wieder in den Präsenzunterricht zurück.“
Die Präsenzlehre solle bis Ostern im Schichtbetrieb erfolgen. Wie diese Schichten genau aussehen sollen, soll heute, Montag, konkretisiert werden. „Präferiert wird, auch von mir, das 1:1-Modell, das bedeutet, dass abwechselnd immer ein Teil der Schüler in der Klasse ist, der andere
im Distance Learning.“Man wolle unbedingt vermeiden, dass, wie es beim Lockdown im Frühling der Fall war, an verschiedenen Schulstandorten unterschiedliche Modelle zum Einsatz kommen, was für Eltern oft schwierig zu handlen sei.
Eine Schulnachricht werde es am Semesterende auf jeden Fall geben, sagt Robert Klinglmair, „und das begrüße ich auch sehr. Es ist wichtig, dass es das gibt, weil Schülerinnen und Schüler das oft brauchen, weil sie die Schule wechseln oder – das betrifft jene der Abschlussklassen der Pflichtschulen – weil sie sich bereits im Frühling für eine Lehrstelle bewerben wollen.“
Vielfach werde kritisiert, dass die Basis für die Beurteilung fehle, „doch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe zwei können unter gesetzlichen Vorgaben gezielt für Schularbeiten in die Schule geholt werden“.
Keine Schülerin und kein Schüler darf auf der Strecke bleiben, es wird Förderkurse und die Sommerschule geben.
Robert Klinglmair, Bildungsdirektor Notfalls auch die der Sekundarstufe eins. Wann und wie die Schulnachrichten verteilt werden sollen, sei auch ein Thema der heutigen Videokonferenz. „Fehlende Planungssicherheit, wie sie jetzt geherrscht hat, ist eine große Belastung für Schulen und Eltern“, betont Robert Klinglmair: „Die Schule ist ja kein Würstelstand. Wir haben 67.500 Schüler, das sind die Kunden, 7400 Lehrer, die Mitarbeiter, und 360 Standorte in Kärnten. Ein so großes Unternehmen muss planen können.“
Beim Distance Learning gebe es schwarze Schafe. „Dem gehen wir nach.“Insgesamt funktioniere es gut. „Aber den Präsenzunterricht kann es nicht ersetzen. Zunehmend belastend wird, dass den Jugendlichen der Lebensraum Schule fehlt.“Es gehe um soziale Kontakte, die es jetzt auch sonst kaum gibt.“
Fördermaßnahmen wie jene für die Wirtschaft „braucht auch die Schule, damit keine Schülerin und kein Schüler auf der Strecke bleibt“, betont der Bildungsdirektor. 200 Millionen Euro an Fördermitteln habe der Minister angekündigt. Es solle noch mehr Förderkurse und auch die Sommerschule geben.