Securityfirmahinterzog Abgaben in großem Stil
537 Mitarbeiter waren offiziell geringfügig beschäftigt, arbeiteten aber viel mehr.
Die Finanzpolizei hat in Kärnten bei einer Security-Firma Sozial- und Abgabenbetrug in großem Stil aufgedeckt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden Unterlagen sichergestellt, aus denen hervorgeht, dass 537 Mitarbeiter offiziell geringfügig beschäftigt waren, aber weit mehr arbeiteten, teilte das Finanzministerium gestern mit. Fast 500 Mitarbeiter kassierten außerdem noch Arbeitslosengeld.
An der Hausdurchsuchung, die um 4.30 Uhr in der Früh im Privathaus des Firmeninhabers im Bezirk Villach-Land durchgeführt wurde, waren Finanzpolizei, die Cybercrime-Einheit des Zolls und Cobra-Mitglieder beteiligt. Den Fall ins Rollen brachte eine Kontrolle der Finanzpolizei bei einer Veranstaltung, bei der Mitarbeiter des Unternehmens anwesend waren. Aufgrund des Erstverdachts wurde eine IT-unterstützte Risikoanalyse durchgeführt, die den Verdacht erhärtete.
Das Ergebnis: Die 537 Beschäftigten wurden durch Betrug bei den Fahrtenbüchern schwarz für die tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt. Sie erhielten illegal steuerfreies Kilometergeld in Höhe von 42 Cent pro Kilometer. Die Unterlagen versteckte der Inhaber im Keller seiner Schwester. Der Firmenchef gab bei der ersten Einvernahme alles zu. Die Praktiken dürfte er seit 2015 gepflogen haben. Gegen jeden Angestellten, der zu Unrecht Arbeitslosengeld bezogen hat, wurde Anzeige wegen Betrugs erstattet. Es handelt sich nicht um Walcher Security (Sitz in Feldkirchen) und Leon (Sitz in Pörtschach).