In aller Munde: Hype um App „Clubhouse“
Mitmachen kann nur wer eine Einladung hat, doch „Clubhouse“sorgt auch für Kritik.
Glaubt man Postings in sozialen Medien, wollen alle siedeln – zumindest virtuell. Wunschadresse ist „Clubhouse“, eine SmartphoneApp, die aktuell einen enormen Hype erfährt.
Gegründet haben die App Paul Davison und Rohan Seth 2020 in San Francisco, schon im Mai 2020 wurde „Clubhouse“mit damals lediglich 1500 Nutzern ein Wert von 100 Millionen Euro zugeschrieben. Im Gegenteil zu Instagram, Facebook oder anderen sozialen Medien steht bei „Clubhouse“der Austausch im Mittelpunkt. Man unterhält sich nicht via Postings oder Kommentaren, sondern via Audio-Nachrichten in Chaträumen. So entstehen LivePodcasts oder Panel-Diskussionen. Als User kann man einfach zuhören, wenn man einen auditiven Beitrag leisten möchte, hebt man die virtuelle Hand.
Eine weitere Besonderheit: Mitmachen kann nur, wer eine Einladung eines bereits bestehenden Users hat. Diese künstliche Verknappung hat den Hype um die App während der vergangenen Wochen vor allem im deutschen Sprachraum zusätzlich angeheizt. Weil die App außerdem aktuell nur auf Apple-Endgeräten funktioniert und gehörlose Menschen ausschließt, wird sie zusehends kritisiert.
Ihre Macher stellen „Clubhouse“gerne als Plattform zum Netzwerken dar, besprochen werden von den Usern etwa Themen aus den Bereichen Marketing oder Venturecapital. Aber „Clubhouse“hat ein veritables Problem mit Hassrede, Rassismus und Sexismus, denn die Chaträume werden nicht moderiert. Gegen bedenkliche Inhalte wird aktuell nicht vorgegangen.
Grundsätzlich ist „Clubhouse“kostenlos im AppStore zum Download verfügbar. Auch Werbung wird aktuell nicht eingeblendet. Dies bedeutet, dass die Nutzerdaten das Geschäftsmodell der App-Inhaber sind. Das wird auch deutlich, wenn man sich ansieht, auf welche Daten „Clubhouse“zugreift: etwa auf sämtliche Einträge im Adressbuch des iPhones. Eine Praxis, die von Datenschützern auch bei Whatsapp heftig kritisiert wird.