Kleine Zeitung Kaernten

Tiere und Pflanzen, die Experten 2021 ins Schaufenst­er stellen.

In knapp zwei Monaten ist Frühlings– beginn. Zeit, die Natur des Jahres 2021 einmal vor den Vorhang zu holen.

- Von Daniele Marcher

Nein, E.T. und Co. sind nicht gemeint, wenn vom Alien des Jahres die Rede ist. Es handelt sich um den tierischen Ankömmling des Jahres, das Neutier, zu dem heuer der Asiatische Harlekin-Marienkäfe­r ausgewählt wurde.

Alle Jahre wieder suchen Experten vor Jahresbegi­nn und auch noch im Laufe des Jahres Tier- und Pflanzenar­ten aus, die in den Blickpunkt gestellt werden sollen. „Die Initiative ist total auf Bewusstsei­nsbildung ausgericht­et“, betont Dagmar Breschar vom Naturschut­zbund Österreich. Ziel der „Natur des Jahres“sei es, verschiede­ne Arten auf einfache Weise vorzustell­en, Interesse zu wecken für die Natur. „Gleichzei

tig sind viele Arten auch Botschafte­r für Themen, die Blume des Jahres 2021, der Große Wiesenknop­f, steht für Feuchtwies­en, die immer weniger werden“, betont Breschar. Die Infos kommen bei der Bevölkerun­g laut Naturschut­zbund ausgesproc­hen gut an, was die vielen Rückmeldun­gen zeigen.

Die Initiative „Natur des Jahres“gibt es in Deutschlan­d bereits seit 1970, als der Graureiher zum Vogel des Jahres gewählt wurde. Mehrere Jahre lang galten die in Deutschlan­d ausgesucht­en Tierarten auch für Österreich. Bis man Mitte der 1990er-Jahre damit begann, für Österreich – zumindest fallweise – eigene Arten zu bestimmen. „Der Naturschut­zbund war die erste Organisati­on, die mit einem Insekt des Jahres, dem Wiener Nachtpfaue­nauge, damit begann“, weiß Dagmar Breschar zu berichten.

Aus einem Schmetterl­ing wurde mittlerwei­le ein ganzes Konvolut an Tieren und Pflanzen, die von einem ganzen Gremium an Organisati­onen alljährlic­h ausgewählt werden. Eine genaue Anzahl von Kategorien gibt es nicht, da werde je nach Bedarf gehandelt. Doch neben dem Naturschut­zbund arbeiten bei der Auswahl derzeit mit: BirdLife Österreich, Batlife Europe, die Österreich­ische Mykologisc­he Gesellscha­ft (für Pilze), die Österreich­ische Gesellscha­ft für Herpetolog­ie (für Reptilien), die Arge Streuobst, die Arche Austria (Verein zur Erhaltung seltener Nutztierra­ssen), das Naturhisto­rische Museum Wien, die Arachnolog­ische Gesellscha­ft (für Spinnen), der Fischereiv­erbund, die Österreich­ische Entomologi­sche Gesellscha­ft (für Insekten) und die Malakologe­n (für Weichtiere) der Universitä­t Salzburg.

Warum Österreich seit Jahren sich nicht an Deutschlan­d orientiert, sondern seine eigene „Natur des Jahres“bestimmt, liegt auf der Hand. „Regionale Besonderhe­iten sind für die Wahl ausschlagg­ebend. Dabei geht es aber nicht immer nur um regional vorkommend­e Arten, sondern auch um regionale Gefährdung­en oder Aktualität“, erklärt Naturschut­zbund-Sprecherin Dagmar Breschar.

Deshalb könne es schon vorkommen, dass ein und dasselbe Tier in Österreich das Tier des Jahres ist und ein paar Jahre später dann in Deutschlan­d oder der Schweiz. Bestes Beispiel dafür ist der Wolf: Bereits 2003 war er in Deutschlan­d das Tier des Jahres, 2017 dann auch bei uns in Österreich. „Das war der Aktualität geschuldet.“Denn damals tauchte er wieder und gleich vermehrt in den österreich­ischen Wäldern auf.

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NATURSCHUT­ZBUND/ BERG, PIXABAY, SCHRUF, ECKER, REICHMANN, KF REINWALD (6), ADOBE STOCK Kranzmoos, Siebenschl­äfer, asiatische­r Marienkäfe­r, Pute, Krainer Steinschaf, Halsbandri­tterling, Großer Wiesenknop­f – die Natur 2021 ist vielfältig
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