Lisa Hauser feierte in Antholz ersten Sieg im Biathlon-Weltcup.
Als erst zweite Österreicherin konnte Lisa Hauser in Antholz einen Weltcupsieg feiern. Jetzt ist die Tirolerin auch WM-Mitfavoritin.
Es waren bange Minuten, die Lisa Hauser zu überstehen hatte, als sie in Antholz beim Einzelrennen über 15 Kilometer mit Bestzeit die Ziellinie überquerte. „Ich bin ja schon mit Startnummer 35 gelaufen und habe gewusst, dass da noch viele gute Mädels hinter mir kommen.“Doch gerade als sich die Tirolerin im Container umzog, „stürmte ein Betreuer herein und rief: ,Da kommt keine mehr.‘“Wie auch? Die Österreicherin präsentierte sich an diesem Tag bärenstark und deklassierte die Konkurrenz regelrecht: Die zweitplatzierte Julia Dschima wies bereits 43,7 Sekunden Rückstand auf Österreichs erst zweite Weltcupsiegerin nach Katharina Innerhofer vor sieben Jahren auf. Dritte wurde Anais Chevalier-Bouchet (+1:04,0 Minuten).
Wann Hauser bewusst wurde, dass es nach zuletzt drei dritten Plätzen beim Weltcup in Oberhof diesmal für das oberste Podest reichen könnte? „Auf der Schlussrunde nach dem letzten Schießen habe ich mitbekommen, dass ich führe. Aber rechnen beginnen braucht man da nicht. Mir war klar, dass ich beim letzten Schießen fehlerfrei bleiben musste. Und das ist mir Gott sei Dank gelungen. Dabei war es wegen des Schneefalls echt schwierig“, erzählt die Kitzbühelerin, der noch nicht wirklich klar ist, was sie in den Antholzer Schnee gezaubert
„Ich habe ja gerade erst die Podiumsplätze in Oberhof realisiert“, lacht die 27-Jährige, die den Erfolg nicht groß feiern wollte. „Wir werden im Hotel mit dem ÖSV-Team anstoßen. Die Burschen bekommen aber nur Alkoholfreies, weil sie ja wieder ein Rennen haben.“
Hauser wird erst am Samstag beim Massenstart-Rennen wieder in die Loipe gehen und das nächste Topergebnis jagen. Die Bewerbe in Antholz sind zugleich die Generalprobe für die Weltmeisterschaft im slowenischen Pokljuka (ab 9. Februar). Und dort wird die Tirolerin nun als Mitfavoritin das Gewehr schultern. „Ich hoffe, dass ich meine Power nicht zu früh verschossen habe und meine Tophat. form bis zur WM halten kann. Andererseits – wenn ich gerade in Topform bin, dann muss sich die natürlich auch nützen. Ich werde mich auf alle Fälle ab nächster Woche in Obertilliach bestmöglich auf Pokljuka vorbereiten.“
Beinahe untergegangen wäre neben Hausers Triumph der ebenfalls starke zehnte Platz von Dunja Zdouc: „Auf dieser Höhe sind die Wettkämpfe beinhart, aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen“, freute sich die Kärntnerin über ihr bestes Weltcupergebnis.
Heute (13.15 Uhr, ORF 1 live) geht es in Antholz mit den Herren weiter. Auf dem Programm steht das Einzelrennen über 20 Kilometer.