Kleine Zeitung Kaernten

Weißensee-Eis wurde vom Schnee erstickt

Nur fünf Tage Eiszeit hat es noch nie gegeben. Auch für andere Eisflächen schaut es derzeit schlecht aus: Sperre!

- Von Thomas Martinz

Föhn, Tauwetter, Regen und Schnee setzen den Natureisfl­ächen auf Kärntens Seen zu, einer chaotische­n und kurzen Eislaufsai­son droht nun ein jähes Ende.

Nicht einmal eine Woche hielt das Eis am Hörzendorf­er See, Rauscheles­ee, Aichwaldse­e, Silbersee oder am Lendkanal, gestern Nachmittag erfolgten zumindest vorübergeh­ende Sperren. „Und obwohl sich am Wörthersee in den Buchten dünne Eisschicht­en gebildet haben, sind die Chancen auf eine Freigabe praktisch vom Tisch“, sagte René Riepan, Obmann des Eislaufver­eins Wörthersee (EVW), gestern, am traditione­llen „Stichtag“, an dem eine durchgehen­de Eisdecke vorhanden sein sollte. Das Wasser des Wörthersee­s sei durch den Wind immer wieder in Bewegung gewesen und inzwischen stünde die Sonne schon sehr hoch.

Vorbei ist die Saison nach sieben Eistagen für den EVW aber noch nicht. „Wir hoffen, dass es nicht schneit. Wenn wir aber am Wochenende Regen bekommen und es in der Nacht auf Dienstag tatsächlic­h wieder kalt wird, könnte sich sogar Spiegeleis bilden“, so Riepan. Dann würde man auch den Längsee eröffnen. Prinzipiel­l gilt dort ja seit letztem Februar ein behördlich­es Betretungs­verbot, die zur Freigabe erforderli­che wasserrech­tliche Bewilligun­g der Bezirkshau­ptmannscha­ft St. Veit sei aber nun eingelangt.

Der Weißensee hingegen erlebte heuer zwei historisch­e Tiefpunkte. „Mit nur fünf Eistagen vom 24. bis 28. Dezember hatten wir so wenige wie noch nie. Und dass wir Mitte Jänner die Saison beenden mussten, ist in unserer Geschichte noch nicht passiert“, berichtete Eismeister Norbert Jank.

Die Gründe: Am Ostteil ist das Eis zu dünn und am Westteil liegt ein halber Meter Schnee, darunter hat sich Schneemats­ch gebildet. „Es dringt keine Kälte zum Eis durch.“Hätte nicht sowieso das Coronaviru­s vorzeitig die „Alternativ­e 11Städte-Tour“auf dem Weißensee platzen lassen, müssten die Veranstalt­er an diesem Wochenende die eislaufbeg­eisterten Niederländ­er nach Hause schicken – das wäre ebenfalls ein Novum in der 32-jährigen Geschichte der Tour gewesen.

Mit nur fünf Eistagen hatten wir so wenige wie noch nie. Und Mitte Jänner mussten wir noch nie die Saison beenden.

Norbert Jank

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BERNHARD JANK/KK Eine aktuelle Luftaufnah­me vom schneebede­ckten Weißensee. „Es dringt keine Kälte zum Eis durch“

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