Weißensee-Eis wurde vom Schnee erstickt
Nur fünf Tage Eiszeit hat es noch nie gegeben. Auch für andere Eisflächen schaut es derzeit schlecht aus: Sperre!
Föhn, Tauwetter, Regen und Schnee setzen den Natureisflächen auf Kärntens Seen zu, einer chaotischen und kurzen Eislaufsaison droht nun ein jähes Ende.
Nicht einmal eine Woche hielt das Eis am Hörzendorfer See, Rauschelesee, Aichwaldsee, Silbersee oder am Lendkanal, gestern Nachmittag erfolgten zumindest vorübergehende Sperren. „Und obwohl sich am Wörthersee in den Buchten dünne Eisschichten gebildet haben, sind die Chancen auf eine Freigabe praktisch vom Tisch“, sagte René Riepan, Obmann des Eislaufvereins Wörthersee (EVW), gestern, am traditionellen „Stichtag“, an dem eine durchgehende Eisdecke vorhanden sein sollte. Das Wasser des Wörthersees sei durch den Wind immer wieder in Bewegung gewesen und inzwischen stünde die Sonne schon sehr hoch.
Vorbei ist die Saison nach sieben Eistagen für den EVW aber noch nicht. „Wir hoffen, dass es nicht schneit. Wenn wir aber am Wochenende Regen bekommen und es in der Nacht auf Dienstag tatsächlich wieder kalt wird, könnte sich sogar Spiegeleis bilden“, so Riepan. Dann würde man auch den Längsee eröffnen. Prinzipiell gilt dort ja seit letztem Februar ein behördliches Betretungsverbot, die zur Freigabe erforderliche wasserrechtliche Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft St. Veit sei aber nun eingelangt.
Der Weißensee hingegen erlebte heuer zwei historische Tiefpunkte. „Mit nur fünf Eistagen vom 24. bis 28. Dezember hatten wir so wenige wie noch nie. Und dass wir Mitte Jänner die Saison beenden mussten, ist in unserer Geschichte noch nicht passiert“, berichtete Eismeister Norbert Jank.
Die Gründe: Am Ostteil ist das Eis zu dünn und am Westteil liegt ein halber Meter Schnee, darunter hat sich Schneematsch gebildet. „Es dringt keine Kälte zum Eis durch.“Hätte nicht sowieso das Coronavirus vorzeitig die „Alternative 11Städte-Tour“auf dem Weißensee platzen lassen, müssten die Veranstalter an diesem Wochenende die eislaufbegeisterten Niederländer nach Hause schicken – das wäre ebenfalls ein Novum in der 32-jährigen Geschichte der Tour gewesen.
Mit nur fünf Eistagen hatten wir so wenige wie noch nie. Und Mitte Jänner mussten wir noch nie die Saison beenden.
Norbert Jank