„Sportler waren fast nur mehr Garnitur“
Kitzhof-Chef Johannes Mitterer über Kitzbühel und Tirols Tourismus in der Corona-Mausfalle.
Die ÖSV-Asse logieren wie jedes Jahr bei Ihnen im Kitzhof. Im Corona-Lockdown „beruflich reisende“Gäste? JOHANNES MITTERER: Ja, aber die Sportler und Betreuer füllen das Hotel nicht. Wir haben 320 Zimmer und Suiten.
Wie geht es Ihrem Betrieb im Umsatzsteilhang?
Seit Mitte März 2020 ist es ein Auf-und-Ab. Wir mussten Mitarbeiter kündigen und im April mit Kurzarbeit aufsperren. Der Sommer war dann wieder sogar besser als erträumt. Nicht 100prozentig vergleichbar, das war ein Wahnsinn. Aber auch in Kitzbühel besser als im Vorjahr.
Wie gingen Sie also im Coronajahr 2020 durchs Ziel?
Der Winter war bis Mitte März hervorragend, da haben wir 85 Prozent eines normalen Winters mitgenommen. Mit dem sehr guten Sommer und den Hilfen für Kurzarbeit war 2020 durchaus gut. Hotelier-Kollegen aus Italien oder Frankreich kriegen gar nichts. Wir sind besser als mit einem blauen Auge davongekommen.
Und der Winter 2020/21?
Der wird eine Katastrophe. Trotz Umsatzersatz im November und Dezember. Ich fürchte Lockdown bis Mitte März. Das wird sehr wehtun. 2021 wird das wirklich schwierige Jahr.
Die Tirols Tourismus zaubert es wie über die Hausbergkante?
Ja, es knirscht von den Seilbahnen bis zu Hotellerie und Gastronomie, da spürt man schon Resignation und Unverständnis, warum die Maßnahmen so hart sein müssen. Der Seilbahnbetrieb kostet viel Geld und es sind keine Leute da, deshalb hat man ihn jetzt eingegrenzt.
Trotzdem zuversichtlich?
Wir sind Kämpfer und haben auch etwas auf der hohen Kante. Wir hoffen auf einen wieder guten Sommer und dass dann mit der Impfung der nächste Winter wieder normal wird.