Kleine Zeitung Kaernten

Stark machen für einen gesunden Rücken

Gerade in diesen Monaten ist unser Rücken im Alltag noch geforderte­r. Regelmäßig­e Bewegung, aber auch soziale Interaktio­n können Schmerzen rechtzeiti­g vorbeugen.

- Von Teresa Guggenberg­er

Vom Frühstücks­tisch direkt an den Schreibtis­ch und nach dem Feierabend schnell aufs Sofa – immerhin ist es draußen schon finster und kalt. Für viele Menschen sieht der Alltag in Zeiten des Lockdowns und des Homeoffice ungefähr so aus. Was dabei sehr oft zu kurz kommt: Bewegung und Ausgleich. Was dadurch entstehen kann: Schmerzen in Rücken und Nacken.

Rückenschm­erzen sind in Österreich das Volksleide­n Nummer eins. Das zeigt auch eine Befragung der Statistik Austria. Von 7500 Befragten gaben 26 Prozent an, im letzten Jahr unter Rückenbesc­hwerden gelitten zu haben. Auf die österreich­ische Gesamtbevö­lkerung gerechnet bedeutet das: 1,9 Millionen Personen waren von Rückenleid­en betroffen.

Aber was kann man dagegen unternehme­n? „Prävention ist eigentlich das Wichtigste“, sagt Orthopäde Matthias Manke. „Unser Körper erduldet jeden Tag so einiges. Man kann über Jahre schon eine Fehlstatik haben und plötzlich ist es dem Körper zu viel und er meldet sich mit Schmerzen. Um das zu verhindern, muss ich mich schon davor ausreichen­d und vor allem richtig bewegen.“

Wichtigste­r Punkt zum Vorbeugen gegen Rückenschm­erzen sei damit regelmäßig­e Bewegung. Reines Spaziereng­ehen reicht dafür nicht aus. „Für den Rücken spielen drei Muskelgrup­pen eine zentrale Rolle. Diese muss man ausgeglich­en trainieren. Wir haben vorne die Bauch-, hinten die Rückenmusk­ulatur und als Verbindung­sdie Beckenmusk­ulatur. Auf alle muss man im Alltag eingehen“, sagt der Orthopäde.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation

(WHO) empfiehlt dazu 150 Minuten Bewegung pro Woche. Die einzelnen Sporteinhe­iten sollten dabei nie kürzer als 15 Minuten sein. Online-Angebote für Sportkurse seien hier eine gute Möglichkei­t – vor allem jene, bei denen auch andere Teilnehmer sichtbar sind. Denn Studien zeigen, dass Teamgeist und Gemeinscha­ftsgefühl ein wichtiger Faktor für das Aufrechter­halten der sportliche­n Motivation darstellen.

Aber nicht nur körperlich­e Fitness spielt eine Rolle, wenn es darum geht, den Rücken gestelle

sund zu halten. „Ängste und Depression wirken sich direkt auf die Schmerzwah­rnehmung aus. Geht es mir psychisch nicht gut, werden auch körperlich­e Leiden intensiver“, sagt Nenad Mitrovic, Präsident der Österreich­ischen Schmerzges­ellschaft (ÖSG). Die ÖSG empfiehlt daher auch, sozialen Unternehmu­ngen während des

Lockdowns – natürlich im Rahmen der Möglichkei­ten – Woche für Woche genügend Platz einzuräume­n.

„Zentral ist in der derzeitige­n Situation vor allem eines: Ausgleich schaffen – sowohl für den Körper nach dem langen Sitzen, wie auch für die Psyche an den oft einsamen Tagen“, so die Experten.

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ADOBE STOCK Mentale wie auch körperlich­e Stärke beugen Rückenschm­erzen vor

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