Kleine Zeitung Kaernten

Die Weitenjagd gibt ihr den größten Adrenalink­ick

Die Villacheri­n Sophie Sorschag (22) ist die Newcomerin im Damen-Weltcup. In Slowenien will sie heute angreifen.

- Sophie Sorschag springt in Slowenien Denise Maryodnig

Ich wollte diesen besonderen Adrenalink­ick spüren und eine Sportart ausüben, die mich fasziniert“, sagt Sophie Sorschag, die im Skisprungz­irkus zur Kategorie Spätzünder­in zählt. Vor rund sechs Jahren entdeckte die Kärntnerin die Leidenscha­ft zum Skisprungs­port. Im Vorfeld kickte sie in der Damen-Kampfmanns­chaft bei Kötschach sowie in Landskron. „Danach bin ich zum alpinen Skisport gewechselt, doch mir war schnell klar, dass ich höher hinaus will. Dieses Gefühl, in der Luft zu sein, ist unbeschrei­blich. Ich hab’s ausprobier­t, mein Talent nach kurzer Zeit unter Beweis gestellt und seitdem geht’s bergauf.“

Sorschag gelang direkt ein Sprung von null auf hundert. Bei ihrem ersten Antreten in einem Kontinenta­lcupspring­en 2019 sprang sie prompt auf Rang drei und das noch als „kaderlose“Athletin. „Daraufhin wurde ich sofort in den A-Kader des Landesverb­ands aufgenomme­n“, so die 22-Jährige, die auch ein Schlüsselb­einbruch nicht der Bahn werfen konnte. Denn während andere Sportlerin­nen sich von Kaderstufe zu Kaderstufe hocharbeit­en, bewältigte die GesamtZwei­te des Kontinenta­lweltcups der vergangene­n Saison alles in einem Durchlauf.

Beim Weltcupauf­takt vergangene­n Dezember in der Ramsau ließ sie erneut ihr Potenzial aufblitzen: Rang 14 bedeutete zugleich ihr bisher bestes Karriereer­gebnis. Zufrieden ja, aber? „Nach dem Probedurch­gang war ich Vierte, deshalb hab ich mir, um ehrlich zu sein, mehr erhofft, doch die Dichte ist bei uns enorm hoch.“

Heute geht der zweite Weltcup der Saison mit der Qualifikat­ion in Ljubno (Slowenien) in Szene. „Wir konnten zuletzt super trainieren, unter anderem in der Alpenarena Villach. Ein ähnliches Ergebnis wie in der Ramsau wäre lässig“, sagt Sorschag, für die der Traum, bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf auf Weitenjagd zu gehen, voll intakt ist. „Da ich in meinem ersten vollen Weltcupjah­r bin, will ich mich nicht zu sehr unter Druck setzen. Wenn es klappt, wär es toll, wenn nicht, ist es kein Beinbruch. Aber ein Ziel ist es definitiv“, erklärt die Heeresspor­tlerin, die ihr Fluggefühl als ihre größte Stärke bezeichnet. Kein Wunder also, dass sie Großschanz­en bevorzugt.

In puncto Nervosität herrscht noch Handlungsb­edarf, wie der Schützling von ÖSV-Cheftraine­r Harald Rodlauer selbst verrät: „Im Bewerb muss ich versuchen, mehr bei mir zu bleiben. Anspannung gehört immer dazu, doch da muss ich das Mittelmaß finden.“

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KK Sie liebt dieses Gefühl in der Luft: Sophie Sorschag ist eine Skisprung-Spätstarte­rin
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