Ein alter Hut für den Jänner
daniel.hadler@kleinezeitung.at
„Dschungelshow“auf RTL
Es ist eine Art Taschenspielertrick, den RTL perfektioniert hat: Jahr für Jahr macht des Senders behauptete Realität aus Unbekannten oder Einstbekannten Behelfsberühmtheiten. Der Phönix-aus-der-AscheVorgang ist freilich eine konsequent auf Unterhaltung getrimmte Tortur, die auf Erniedrigung und Ekel setzt: Dazu zählen nicht nur die traditionellen Essensaufgaben, der intime Kontakt mit Wildtieren und der übliche Seelenstriptease, sondern auch Buchstabierwettbewerbe. Man darf ahnen, welche Aufgaben die größte Erniedrigung mit sich bringen.
Das Dschungelcamp ist Trash-Folklore, harmlos in seinem Kern, mit großem Aufwand inszeniert und ein alter Hut, den sich (noch immer) ein Millionenpublikum Jänner für Jänner aufs Haupt setzt. Wen kümmert es, wenn der Schauplatz heuer so unbekannt ist wie seine Bewohner? Statt im australischen Dschungel wird in einer Halle in Hürth (übrigens die Geburtsstadt Michael Schumachers) geekelt. ine der wenigen, die aus ihrer Dschungel-Performance Profit für ihre Karriere schlagen konnte, musste dieser Tage einen Rückschlag verkraften: ORF 1 beendete das „A-Team“mit Larissa Marolt nach enttäuschenden Quoten – zuletzt fünf Prozent Marktanteil – noch vor dem für Mittwoch geplanten Finale.
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