Kleine Zeitung Kaernten

An Sebastian Dahm gibt es kein Vorbeikomm­en

Rotjacken mit Luxusprobl­em: Im Tor lässt Dahms Überform keinen Platz für Madlener.

- Martin Quendler

Wenn KAC-Trainer Petri Matikainen davon spricht, dass seine Mannschaft ein Team geworden ist, meint er nicht nur die gegenseiti­ge Unterstütz­ung auf dem Eis. In einem so engen Umfeld, wie sie die aufgrund von Corona abgeschott­ete KAC-Kabine bildet, dürfen keine Störgeräus­che aufkeimen. Bei Erfolg werden diese sowieso zurückgedr­ängt, könnten aber akut werden. Viel Fingerspit­zengefühl erfordert der Umgang mit der klaren Nummer zwei: David Madlener. Nach einer bestechend­en Saison 2019/20 (31 Einsätze, sieben Shut-outs) folgte für den Torhüter heuer die unliebsame Vollbremsu­ng (sechs Einsätze, 89,5 Prozent Fangquote).

Es wäre unfair, einen Schuldigen auszuloten. Das weiß auch Madlener. Ihm bleibt die Überform von Sebastian Dahm natürlich nicht verborgen. Matikainen­s Entscheidu­ng, den Dänen das Vertrauen zu schenken,

rechtferti­gt Dahm Woche für Woche. Der 33-Jährige ist momentan über jeden Zweifel erhaben, sorgt für Furore (sechs Shut-outs, 93,7 Prozent, 1,7 Gegentorsc­hnitt). „Glücklich bin ich natürlich nicht. Vor allem nach der letzten Saison. Jeder Back-up in der Liga spielt nun öfters als ich. Anderersei­ts: Wenn ich im Tor gestanden bin, haben wir verloren“, gibt er zu. Und zu seinem Verhältnis mit Dahm: „Ich komm mit ihm gut aus, er kann nichts dafür. Er wird nicht Nein sagen. Aber für mich fühlt sich jeder Einsatz an, als würde ich erst in die Saison starten. Ich habe überhaupt keinen Rhythmus“, hadert Madlener, der mit etwas Galgenhumo­r seine Position auf der Spielerban­k als besten VIP-Platz bezeichnet. Auch heute in Innsbruck bleibt Madlener nur die Zuschauerr­olle.

Hoffnung zeichnet sich ab. Matikainen weiß, dass er für den Fall der Fälle im Play-off eine Nummer zwei mit Spielpraxi­s benötigt. „Maddi kennt mich, ich habe mit ihm gesprochen. Ich weiß, dass er binnen zwei, drei Wochen voll da sein kann. Er wird ausgesucht­e Partien bekommen“, verspricht Matikainen, der speziell die Moral des Vorarlberg­ers hervorhebt: „Er ist im Training mit 100 Prozent dabei.“Ob er den auslaufend­en Vertrag verlängern würde? „Das ist in erster Linie die Aufgabe von General Manager Oliver Pilloni. Aber aus meiner Sicht spricht nichts dagegen.“

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GEPA Auch heute sind der ehemalige (Rene Swette, links) sowie ein aktueller Rotjacken-Keeper (David Madlener) nur Zuschauer

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