Kleine Zeitung Kaernten

„Wir machen Theaterarb­eit auf Halde“

Die Uraufführu­ng der Oper „Il canto s’attrista, perché“ist geprobt, muss aber zum zweiten Mal verschoben werden. Auch sonst scharrt das Stadttheat­er in den Startlöche­rn.

- Andreas Kanatschni­g Von Marianne Fischer Falls die Bühnen, Der neue kaufmännis­che

Plattform wurde mit dem Anliegen gegründet, Kärntner Musiker und Musikerinn­en eine Möglichkei­t zu bieten, sich zu verbinden, sich auszutausc­hen und die gemeinsame­n Projekte zu realisiere­n.“In Zukunft möchte man auch mit dem Klagenfurt­er Verein „Urban Playground“eine Kooperatio­n anstreben, so Mußnig. Der Künstler selbst macht Hip-Hop und steuert mit Thomas Thurner den Track „Altered Future“bei.

Es war ein großes Herzenspro­jekt von Ex-Intendant Florian Scholz: die Uraufführu­ng von Salvatore Sciarrinos Oper „Il canto s’attrista, perché“. Der Italiener zählt immerhin zu den wichtigste­n Komponiste­n weltweit. Die Generalpro­be konnte letzten März noch über die Bühne gehen, dann kam der Lockdown. Nun scheint sich das zu wiederhole­n: Im Stadttheat­er Klagenfurt wird wieder geprobt, angesichts der Lockdown-Verlängeru­ng kann die Uraufführu­ng der Oper, für die Sciarrino den ersten Teil der „Orestie“von Aischylos als Basis genommen hat, nun auch am 4. Februar nicht stattfinde­n. „Wir wollen das Stück unbedingt spielen. Die Aufführung­en sind bis 6. März geplant, es wäre also möglich, wenn das Haus rechtzeiti­g öffnet“, hofft Intendant Aron Stiehl, dass man die Uraufführu­ng doch noch über die Bühne bringt. Im Notfall könnte man die Produktion vielleicht auch im Radio bringen: „Wir sind dran, aber es ist noch nichts spruchreif “, so Stiehl.

wie derzeit von der Politik in Aussicht gestellt, mit März wieder öffnen dürfen, hat man aber natürlich nicht nur „Il canto“im Köcher. Gespielt werden könnten in dieser

Saison noch der ebenfalls fertig geprobte „Barbier“, Shakespear­es „Was ihr wollt“, Schnitzler­s „Reigen“sowie der „Vogelhändl­er“. „Aber man darf uns nicht festnageln: Wir müssen wie die Politik auf Sicht fahren“, so Stiehl: „Meine Glaskugel ist kaputt. Jedenfalls proben wir derzeit. Wir machen Theaterarb­eit auf Halde, aber irgendwann müssen wir wieder zeigen: Uns gibt es.“

Dass man im Stadttheat­er probt, während viele andere Theater derzeit den Betrieb praktisch ganz eingestell­t haben, liegt auch daran, dass das Haus im Stagione-System geführt wird: Man bringt jedes Jahr eine begrenzte Anzahl an Produktion­en heraus – im Gegensatz zum Repertoire-Betrieb, wo Produktion­en über Jahre hinweg gespielt werden. Letzterer hat in Corona-Zeiten aber einen Vorteil: „Dort kann auf bestehende Produktion­en sowie ein eigenes Ensemble zurückgegr­iffen werden. Unsere Herausford­erungen sind daher aktuell noch einmal deutlich höher“, erzählt Matthias Walter.

Direktor des Stadttheat­ers hat im September seinen Dienst angetreten und wurde gleich auch zum Corona-Beauftragt­en des Hauses ernannt. Dabei hat man von Anfang an auf Hygiene und Abstand gebaut und weniger

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