„Wir machen Theaterarbeit auf Halde“
Die Uraufführung der Oper „Il canto s’attrista, perché“ist geprobt, muss aber zum zweiten Mal verschoben werden. Auch sonst scharrt das Stadttheater in den Startlöchern.
Plattform wurde mit dem Anliegen gegründet, Kärntner Musiker und Musikerinnen eine Möglichkeit zu bieten, sich zu verbinden, sich auszutauschen und die gemeinsamen Projekte zu realisieren.“In Zukunft möchte man auch mit dem Klagenfurter Verein „Urban Playground“eine Kooperation anstreben, so Mußnig. Der Künstler selbst macht Hip-Hop und steuert mit Thomas Thurner den Track „Altered Future“bei.
Es war ein großes Herzensprojekt von Ex-Intendant Florian Scholz: die Uraufführung von Salvatore Sciarrinos Oper „Il canto s’attrista, perché“. Der Italiener zählt immerhin zu den wichtigsten Komponisten weltweit. Die Generalprobe konnte letzten März noch über die Bühne gehen, dann kam der Lockdown. Nun scheint sich das zu wiederholen: Im Stadttheater Klagenfurt wird wieder geprobt, angesichts der Lockdown-Verlängerung kann die Uraufführung der Oper, für die Sciarrino den ersten Teil der „Orestie“von Aischylos als Basis genommen hat, nun auch am 4. Februar nicht stattfinden. „Wir wollen das Stück unbedingt spielen. Die Aufführungen sind bis 6. März geplant, es wäre also möglich, wenn das Haus rechtzeitig öffnet“, hofft Intendant Aron Stiehl, dass man die Uraufführung doch noch über die Bühne bringt. Im Notfall könnte man die Produktion vielleicht auch im Radio bringen: „Wir sind dran, aber es ist noch nichts spruchreif “, so Stiehl.
wie derzeit von der Politik in Aussicht gestellt, mit März wieder öffnen dürfen, hat man aber natürlich nicht nur „Il canto“im Köcher. Gespielt werden könnten in dieser
Saison noch der ebenfalls fertig geprobte „Barbier“, Shakespeares „Was ihr wollt“, Schnitzlers „Reigen“sowie der „Vogelhändler“. „Aber man darf uns nicht festnageln: Wir müssen wie die Politik auf Sicht fahren“, so Stiehl: „Meine Glaskugel ist kaputt. Jedenfalls proben wir derzeit. Wir machen Theaterarbeit auf Halde, aber irgendwann müssen wir wieder zeigen: Uns gibt es.“
Dass man im Stadttheater probt, während viele andere Theater derzeit den Betrieb praktisch ganz eingestellt haben, liegt auch daran, dass das Haus im Stagione-System geführt wird: Man bringt jedes Jahr eine begrenzte Anzahl an Produktionen heraus – im Gegensatz zum Repertoire-Betrieb, wo Produktionen über Jahre hinweg gespielt werden. Letzterer hat in Corona-Zeiten aber einen Vorteil: „Dort kann auf bestehende Produktionen sowie ein eigenes Ensemble zurückgegriffen werden. Unsere Herausforderungen sind daher aktuell noch einmal deutlich höher“, erzählt Matthias Walter.
Direktor des Stadttheaters hat im September seinen Dienst angetreten und wurde gleich auch zum Corona-Beauftragten des Hauses ernannt. Dabei hat man von Anfang an auf Hygiene und Abstand gebaut und weniger