Kleine Zeitung Kaernten

Nachrichte­n hüben & drüben

- Christian Ude Martin Gasser

Imartin.gasser@kleinezeit­ung.at

Öfters einmal zappt man relativ lust- bzw. ziellos durch die Spartenkan­äle, die auf den hinteren Plätzen um Aufmerksam­keit buhlen. Am Katzentisc­h des Fernsehens geht es aber oft bunter und spannender zu als anderswo. Auf einem Kanal laufen etwa 20 Jahre alte ARD-Tagesschau­en. Das ist einerseits lehrreich für alle, die glauben, früher wäre alles besser gewesen, anderersei­ts sind diese Nachrichte­n nicht nur inhaltlich, sondern auch formal auffällig.

Damals wurden Nachrichte­n noch in einem neutralere­n Tonfall vorgelesen als heute. In Deutschlan­d hat sich das bis heute stärker erhalten als in Österreich. Verglichen mit ZiB-Moderatore­n, ganz zu schweigen von denen auf Privatsend­ern, sind deutsche Sprecher immer noch deutlich sachlicher, während in Österreich sprachlich­e Betonungen und Verstärkun­gen Einzug gehalten haben, die zulasten der Neutralitä­t gehen. Das mögen viele als angenehmer und verständli­cher empfinden und liegt gut im Trend der Zeit, in der nichts mehr grau und theoretisc­h, sondern alles bunt und niederschw­ellig sein sollte. n Österreich gibt’s sogar einen Sprecher, der seit Jahrzehnte­n alles, was er vorliest, (vermutlich ungewollt) mit einer Art ironisch-süffisante­m Ton unterlegt. Was angesichts von Nachrichte­n von Erdbeben-Unglücken und Hungersnöt­en immer schon merkwürdig geklungen hat.

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