Ladenhüter wegen Corona: Hunderte Grippeimpfungen sind jetzt gratis zu haben.
Der Grippeimpfstoff ist zum Ladenhüter geworden. Um die Lager zu leeren, werden jetzt Gratis-Impfungen angeboten. Denn die Grippewelle rückt näher.
Vor Ausbruch der Pandemie waren die Kärntner Impfmuffel, was die Grippeimpfung betrifft. Doch mit Corona änderte sich das schlagartig: Obwohl deutlich mehr Grippeimpfstoff geordert wurde, war das Serum Ende 2020 binnen kurzer Zeit vergriffen. Reservierungslisten in Apotheken und langes Warten auf Impftermine in den Gesundheitsämtern waren die Folgen.
Nun ist wieder alles anders: Jetzt ist der Corona-Impfstoff heiß begehrt und der Grippeimpfstoff, der in Massen nachbestellt wurde, ist ein Ladenhüter. „Es gibt derzeit nur mehr vereinzelt Nachfrage“, sagt Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer.
Das Land Kärnten hat vom Bund vor Kurzem Hunderte übrig gebliebene Impfdosen bekommen. Um nicht auf dem Impfstoff sitzen zu bleiben – im
nächsten Jahr könne dieser nicht mehr verkauft werden – werden bei den Gesundheitsämtern, bei einigen niedergelassenen Ärzten und Kinderärzten Gratis-Impfungen angeboten. „Es ist nicht zu spät, sich impfen zu lassen. Es macht noch Sinn“, sagt Heimo Wallenko, Impfkoordinator des Landes. Er rechne damit, dass die Grippewelle – wie jedes Jahr – im Februar kommen wird. „Sie dürfte aber schwächer als sonst sein“, sagt der Experte.
Grund seien die Corona-Hygienemaßnahmen, die natürlich auch Influenza-Viren einbremsen. Wallenko empfiehlt dennoch insbesondere für Menschen über 65 Jahre und für Kinder die Grippeimpfung. Eine Corona-Impfung sei dafür kein Hindernis. Zwischen den Impfungen sollen laut Wallenko aber mindestens zwei Wochen Abstand sein.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) meldet aktuell nur drei Fälle von echter
Es ist noch nicht zu spät, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Heimo Wallenko, Impfkoordinator des Landes Kärnten
Grippe und 604 Versicherte, die wegen eines grippalen Infekts krankgeschrieben sind. Zum Vergleich: In der zweiten Woche 2020 gab es 87 echte Grippefälle und 2103 gemeldete grippale Infekte. Hauser spürt diesen Trend täglich in der Apotheke: „Wir sitzen auf unseren Hustensäften fest.“Er spricht von einem rund 50-prozentigen Umsatzrückgang bei Grippemitteln bzw. Produkten zur Vorbeugung grippaler Infekte.