Wiener Triumph in Saarbrücken
Mit „Fuchs im Bau“räumte Filmemacher Arman T. Riahi drei Preise beim Max Ophüls Preis ab.
Der Ort ist so etwas wie der Fluchtpunkt hinter Gittern, die einzige Chance auf ein bisschen Freiheit: die Schule in einer Jugendhaftanstalt. Ebendort hat Arman T. Riahi sein kauziges, aber herzenswarmes Drama „Fuchs im Bau“angesiedelt. Der Filmemacher und Produzent erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines Lehrers. „Fuchs“(Aleksandar Petrovic´) ist neu im Bau und soll dort „die Berger“(Maria Hofstätter) mit ihren unkonventionellen Unterrichtsmethoden ablösen – bis er die Protagonisten näher kennenlernt und sich seiner Biografie stellt. Dem 40-Jährigen ist nicht nur ein mutiger Film über einen Ort geglückt, der für das Gros jenseits der Vorstellungskraft liegt, sondern auch ein Kommentar zum Jugendstrafvollzug.
Samstagabend wurde „Fuchs im Bau“beim Nachwuchsfilmfestival in Saarbrücken mit drei Preisen ausgezeichnet: dem Preis der Jugendjury, jenem für die beste Regie und dem Fritz
Raff-Drehbuchpreis. Damit ist Arman T. Riahi einer der zwei großen Gewinner der 42. Ausgabe, die coronabedingt ins Netz gewandert war, aber mit zahlreichen Diskussionen und Live-Einstiegen den Festivalspirit hoch gehalten hat. „Fuchs im Bau“eröffnet am 8. Juni auch die Diagonale. Auch das Festival ist ein gutes Pflaster für den Filmemacher, dort holte er sich 2011 den Publikumspreis für sein Debüt „Schwarzkopf “.
Daneben darf sich auch die Linzerin Raphaela Schmid über den Preis für den besten Kurzfilm für „Fische“freuen. Und: Die deutsch-britisch-österreichische Koproduktion „Dear
Future Children“von Franz Böhm erhielt den Doku-Publikumspreis. Der zweite große Gewinner des Abends ist YorkFabian Raabes „Borga“, der Ghanaer porträtiert, die sich in Deutschland ansiedeln wollen: Max Ophüls Preis, bester Spielfilm und Publikumspreis.